Neben der inneren Eigenarbeit können die inneren Kraftgrößen auch innere Verschiebungsarbeit leisten. Die Verformung bzw. Verschiebung des Körpers erfolgt dann nicht durch die inneren Kraftgrößen selbst, sondern infolge anderer innerer Kraftgrößen.
Zur Veranschaulichung betrachten wir den Balken aus dem vorherigen Abschnitt, welcher durch die Kraft
Das Ausgangssystem weist einen bereits vorhandenen Spannungszustand auf, für welchen die inneren Kraftgrößen
Wir haben nun also als Ausgangssystem einen bereits belasteten Balken gegeben. Das bedeutet, dass die inneren Kraftgrößen und damit die äußeren Schnittgrößen bereits in voller Höhe gegeben und damit konstant sind. Bringen wir nun eine weitere Kraft
Unter Berücksichtigung von Torsionsbeanspruchungen ergibt sich:
Der Index
Wir können den Betrag der inneren Kraftgrößen wieder durch den Betrag der äußeren Kraftgrößen ersetzen und erhalten damit:
Die gesamte innere Verschiebungsarbeit ergibt sich, indem die Summe aller Verschiebungsarbeiten der inneren Kraftgrößen gebildet wird:
(1)
Aus dem Kapitel Verformungen sind uns die folgenden Zusammenhänge bekannt:
Einsetzen in (1) ergibt:
(2)
Wir kennen ferner die folgenden Zusammenhänge aus dem Kapitel Verformungen. Hierbei werden die Temperaturanteile mitberücksichtigt, weil Verschiebungsarbeit auch infolge Temperaturbeanspruchungen erfolgen kann (siehe Abschnitt äußere Verschiebungsarbeit):
Gesamtkrümmung:
Gleitung:
Wir setzen diese Zusammenhänge in (2) ein:
Zusammenfassen ergibt sich die gesamte innere Verschiebungsarbeit:
Wir können die Indizes auch allgemein angeben mit
Methode
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