Rockwellhärte

Als letztes Härteprüfverfahren stellen wir dir nun das Verfahren nach Rockwell vor. Dieses Verfahren hat aufgrund seiner Einfachheit einen festen Platz in der Industrie und im Bauwesen. Im Gegensatz zu den bisherigen Verfahren ist der Ablauf des Rockwellverfahrens schnell. Dieser Vorteil begründet sich im Prüfvorgang.

Prüfverfahren nach Rockwell

Je nachdem ob es sich um das Rockwell-C-Verfahren oder das Rockwell-B-Verfahren handelt, wird als Eindringkörper entweder ein Diamantkegel (analog Vickers) oder eine gehärtete Stahlkugel (analog Brinell) verwendet.
Die Messung des Prüfvorgangs ist jedoch beiden anderen Verfahren gegenüber im Vorteil. So kann während der Belastung anhand eines Messuhrzeigers das Eindringen in die Probe beobachtet werden. Sobald sich der Zeiger nicht mehr bewegt, können direkt die Härte als auch die Eindringtiefe vom Ziffernblatt abgelesen werden.

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick zu den wichtigsten Faktoren des Rockwell-C- und Rockwell-B-Verfahrens.

Der klare Zeitvorteil besteht aus zwei Faktoren:

1. direktes Ablesen der Werte vom Zeigerblatt, kein Berechnen oder Nachschlagen in Tabellenwerken notwendig
2. direktes Entlasten nach Stillstand des Zeiger, ohne Halten

Prüfergebnisse

C-Verfahren

Als Berechnungsgrundlage dient die Eindringtiefe, mit der sich ein Rückschluss auf die Härte des Werkstoffes ziehen lässt. Formal gilt:

• e = Eindringtiefe
• 0,2 mm = maximale Eindringtiefe 
• 0,002 mm = Schrittweite  

Rechenbeispiel

Umrechnungsformel

Die Ergebnisse aus dem C-Verfahren lassen sich mit einer einfachen Umrechnungsformel in die Brinellhärte (ab 200 HB) umrechnen:

B-Verfahren

Auch hier dient die Eindringtiefe als Berechnungsgrundlage. Formal gilt:

• e = Eindringtiefe
• 0,26 mm = maximale Eindringtiefe
• 0,002 mm = Schrittweite

Rechenbeispiel