Schmierstoffe helfen die Reibung und den Verschleiß von Maschinenbauteilen im Betrieb zu reduzieren. Gleichzeitig begünstigen sie die Wärmeabfuhr, welche infolge von Reibungswärme und Abrieb notwendig ist.
Bei der Auswahl von Schmierstoffen greift man entweder auf Schmieröle oder auf Schmierfette zurück. Beide haben ähnlich gute Eigenschaften, jedoch werden Schmieröle bevorzugt eingesetzt. Daher werden wir in diesem Kurstext hauptsächlich auf Schmieröle eingehen und Schmierfette am Rande behandeln.
Schmieröle
Neben den oben genannten Eigenschaften von Schmierstoffen allgemein, können die gewünschten Eigenschaften von Schmierölen durch zusätzliche Einstellungen und Maßnahmen begünstigt werden. So kann das Schmieröl mit Hilfe von Wärmetauschern als Kühlmittel eingesetzt werden oder es unterstützt die Filterung.
Ganz ohne negative Nebeneffekte kommen Schmieröle jedoch nicht aus. So erfordert eine Schmierölung einen hohen Mengeneinsatz. Zudem muss ein intensiver Dichtungsaufwand betrieben werden, damit am Ende auch das gewünschte Ergebnis steht.
Eigenschaften
In der nächsten Abbildung siehst du zwei Bauteile, die durch ein Schmieröl von einander getrennt sind. Werden diese Bauteile nun in unterschiedlichen Geschwindigkeiten zueinander bewegt, so wird, wie es dir vielleicht aus der Mechanik noch bekannt sein sollte, das Schmieröl auf Scherung beansprucht. In diesem Zusammenhang spricht man auch von der dynamischen Viskosität
Um die Belastung errechnen zu können, stellen wir die Gleichung für die Schubspannung
Methode
= dynamische Viskosität = Geschwindigkeitsänderung = Höhe = Schergefälle
Die dynamische Viskosität
Man bezeichnet die dynamische Viskosität oft als Maß für die innere Reibung, die im Schmieröl stattfindet.
Die dynamische Viskosität η ist somit ein Maß für die Zähigkeit oder Zähflüssigkeit eines Fluids. Je größer die Viskosität, desto dickflüssiger (weniger fließfähig) ist das Fluid; je niedriger die Viskosität, desto dünnflüssiger (fließfähiger) ist es.
Methode
Neben der dynamischen Viskosität lässt sich auch die kinematische Viskosität
Methode
Merke
Methode
Die Viskositäten von Schmierölen kennzeichnet zudem, dass sie lediglich von der Temperatur und dem Druck abhängen und daher als Newtonsche Flüssigkeiten bezeichnet werden.
Tritt hingegen eine Änderung der Viskosität durch Anstieg des Scheergefälles auf, spricht man von einer strukturviskosen Flüssigkeit.
Einflussfaktor Temperatur
Mit zunehmender Temperatur nimmt die kinematische Viskosität eines Schmieröls ab. Die Verlaufskurve im Viskosität-Temperatur-Diagramm hat einen steilen Abfall
Nicht alle Schmieröle weisen diese Temperaturabhängigkeit auf. Es existieren synthetische Öle wie z. B. Mehrbereichsöle, die deutlich höhere Werte besitzen und zeitgleich temperaturunempfindlicher sind.
Merke
Einflussfaktor Druck
Sowohl für Schmieröle wie auch beinahe für jedes Fluid nimmt die Viskosität bei einem Druckanstieg zu. Dabei fällt der Einfluss der Druckänderung weit aus weniger ins Gewicht als die Änderung der Temperatur.
Zahlenbeispiel:
Beispiel
Der formale Ausdruck zur Berechnung der Abhängigkeit der Viskosität vom Druck ist nachfolgend dargestellt:
Methode
= Viskosität bei Druck p = Viskosität bei Atmosphärendruck = Druck = Druckviskositätskoeffizient
Schmierfette
Schmierfette setzen sich aus drei Bestandteilen zusammen. Der Basiseinsatzstoff ist das Grundöl. Diesem werden ein Eindicker und unterschiedliche Additive beigemischt. Die Auswahl der Additive richtet sich nach dem jeweiligen Einsatzzweck.
Nachfolgend siehst du eine Übersicht der Mengenanteile in einem Schmierfett:
- Schmieröl: 75 - 95 %
Einsatzstoff: Mineralöl, aber auch synthetisches Öl - Eindicker: 4 - 20 %
Einsatzstoff: Seifen, Alkalimetallseifen - Additive: 10 - 15 %
Einsatzstoff: Adsorptionsmittel, Antioxidantien etc.
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