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Maschinenelemente 2

Berechnungsablauf

Die Berechnung von Schraubenverbindungen richtet sich nach einer festgelegten Abfolge von Berechnungsschritten. Letztere sind in der VDI-Richtlinie 2230 erfasst. Bevor wir nun beginnen stellen wir die Gleichung für die Montagevorspannkraft auf:

Methode

Hier klicken zum Ausklappen maximale Vorspannkraft = Anziehfaktor Mindestvorspannkraft

Die Gleichung lässt sich weiter aufschlüsseln zu:

Methode

Hier klicken zum AusklappenMontagevorspannkraft:



  • = erforderliche Klemmkraft 
  • = Klemmkraftverluste 
  • = Betriebkraft 
  • = Vorspannkraftverluste durch Setzvorgänge

Um eine Schraubenberechnung überhaupt durchführen zu können, sollten folgende Größen im Vorfeld bekannt sein: 

  • Betriebskraft   (ohne kann die Berechnung nicht durchgeführt werden)
  • notwendige Klemmkraft
  • Anzahl der Schrauben  
  • Klemmlänge der Schraube(n)  
  • Querkraft (sofern auftretend)
  • Biegemoment (sofern auftretend)
  • Drehmoment (sofern auftretend)

Nachdem wir nun die Vorarbeit geleistet haben können wir nun mit dem Berechnungsablauf, der sieben Schritte umfasst, beginnen:

Rechenschritt 1:
überschlägige Bestimmung des Schraubendurchmessers

Der zugehörige Schraubendurchmesser kann einer Tabelle entnommen werden. 

Er richtet sich nach der folgenden Gleichung:

Man geht also bei von der zwei- bis dreifachen Betriebskraft aus. Erhält man einen Wert von beispielsweise 7,86 als Ergebnis, so entnimmt man der Tabelle den nächstliegenden glatten Wert. Hier wäre es die Schraube M8.

Rechenschritt 2:
Festlegung des Anziehfaktors

Die Festlegung des Anziehfaktors richtet sich nach der Art der Anziehmethode.

Rechenschritt 3:
Bestimmung der erforderlichen Mindestklemmkraft

Mindestklemmkraft richtet sich nach den Anforderungen an die Konstruktion. Folgenden Forderungen werden gestellt:

1. Beständige Übertragung von Querkräften oder Drehmomenten durch Reibschluss:

2. Anforderung an die Dichtfunktion:

 

3. Anforderung an Verbindung gegen einseitiges Aufklaffen der Trennfuge der verspannten Teile:

Aus den Anforderungen ergeben sich in Bezug auf die erforderliche Mindestklemmkraft:

Rechenschritt 4:
Bestimmung der elastischen Nachgiebigkeiten und Ermittlung des Kraftverhältnisses

Die elastischen Nachgiebigkeiten errechnen sich nach dem bekannten Schema und das Kraftverhältnis errechnet sich durch:

Methode

Hier klicken zum AusklappenKraftverhältnis:  

Rechenschritt 5:
Bestimmung des Vorspannverlustes , welcher bereits bei Raumtemperatur infolge von Setzen eintreten kann

Methode

Hier klicken zum AusklappenVorspannverlust:

Rechenschritt 6:
Bestimmung der maximalen Vorspannkraft

Methode

Hier klicken zum Ausklappenmax. Vorspannkraft:

Rechenschritt 7:
Berechnung der zulässigen Gesamtschraubenkraft

Die zulässige Gesamtschraubenkraft wird nicht überschritten, wenn ist. Zudem sollte gesichert sein, dass

Methode

Hier klicken zum AusklappenHandelt es sich um Dehnschrauben mit so gilt hier: .

Hinweis

Hier klicken zum AusklappenIm Groben haben wir mit dem Rechenschritt 7 den Festigkeitsnachweis abgeschlossen, im nächsten Kurstext werden wir uns dann abschließend dem Lockern und dem entgegenwirkenden Sichern einer Schraubenverbindung zuwenden.
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