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Es wird zunächst das Branch-and-Bound Verfahren für ein Minimierungsproblem betrachtet. Dabei wird von dem gegebenen ganzzahligen Minimierungsproblem ausgegangen. Das ganzzahlige Minimierungsproblem muss in der folgenden Form vorliegen oder in diese Form überführt werden:
Methode
Die Voraussetzungen für das Branch-and-Bound -Verfahren eines Minimierungsproblems seien im Folgenden aufgeführt:
- Das Problem muss in der folgenden Form vorliegen: Minimierungsproblem, Nichtnegativitätsbedingung
- Die Ganzzahligkeitsbedingung muss gegeben sein.
Bevor mit dem Branch-and-Bound-Verfahren begonnen werden kann, müssen zunächst einige Vorüberlegungen getroffen werden. Diese werden im Folgenden aufgezeigt. Dazu wird das folgende ganzzahlige Minimierungsproblem herangezogen:
u.d.N.
(1)
(2)
(3)
Obere Schranke bestimmen
Es wird zunächst eine obere Schranke bestimmt. Dies geschieht, indem die rechte Seite der Nebenbedingungen durch die Koeffizienten der Nebenbedingungen geteilt werden. Liegen in einer Zeile Koeffizienten kleiner als Null vor, so wird der Wert der rechten Seite
Methode
Es wird zunächst die obere Schranke der Variablen
- | - |
Die rechte Seite ist durch die Koeffizienten der Nebenbedingungen geteilt worden. Dabei wird der maximale Wert (abgerundet) als obere Schranke verwendet. Demnach besitzt
Prioritätenfestlegung
Nachdem die Schranken bestimmt worden sind, wird eine Variable
Methode
1.
Auswahl des minimalen negativen Koeffizienten der Nebenbedingungen. Befindet sich dieser z.B. bei
Methode
2.
Auswahl des minimalen Koeffizienten in der Zielfunktion. Befindet sich dieser z.B. bei
Methode
3.
Auswahl des maximalen Koeffizienten in der Zielfunktion. Befindet sich dieser z.B. bei
Methode
4.
Auswahl des maximalen Quotienten von Zielfunktionskoeffizient und der Summe der Koeffizienten der Nebenbedingungen. Befindet sich dieser z.B. bei
Die 1. Priorität kann hier angewandt werden, weil negative Koeffizienten in der Nebenbedingung gegeben sind.
Der negative Koeffizient befindet sich in der 3. Nebenbedingung und beträgt
Obere Schranken für Restriktionen bestimmen
Es wird nun also mit
Die Bedingung beim Minimierungsproblem ist, dass die Kapazitäten einen Mindestwert annehmen müssen, damit die Lösung überhaupt zulässig ist (im Gegensatz zum Maximierungsproblem mit Maximalwert). Da die Kapazitäten in den Nebenbedingungen nicht unterschritten werden, wenn beide Variablen mit ihren maximalen ganzzahligen Werten eingehen, wird der Baum nun nach unten verzweigt und es wird im Weiteren
Die Zielfunktion für den ersten Ast wird dabei so bestimmt, dass
Die Zielfunktion soll minimiert werden, weshalb hier
Im folgenden Abschnitt wird nun gezeigt, wie der Entscheidungsbaum aufgestellt wird.
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