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Bei dem Carnot-Prozess handelt es sich um ein Gedankenexperiment, welches Anfang des 19. Jahrhunderts von Nicolas Léonard Sadi Carnot vorgeschlagen wurde. Der Carnot-Prozess besteht aus zwei isothermen und zwei isentropen Zustandsänderungen, welche im T,S-Diagramm ein Rechteck bilden.
Vorgehensweise des Carnot-Prozesses
Um sich den Carnot-Prozess vorstellen zu können, wird im Folgenden das T,S-Diagramm herangezogen. Es wird ein geschlossenes System betrachtet, welches aus vier offenen Systemen besteht. Innerhalb des Systems befindet sich ein Gas. Die Beschreibung des Carnot Prozesses erfolgt nach dem rechtslaufenden Kreisprozess.
Es wird zusätzlich zum T,S-Diagramm noch das p,V-Diagramm herangezogen, um zu zeigen wie sich Volumen und Druck verändern:
Zustandsänderung (
Begonnen wird damit, dass im Zustand 1 das Gas innerhalb des Systems Kontakt mit einem Kältereservoir besitzt. Dieses Kältereservoir hat eine konstante Temperatur
Methode
Der resultierende Wert der Wärmemenge wird negativ, d.h. Wärme wird aus dem System abgeführt.
(Die obigen Formeln sind dem Abschnitt isotherme Zustandsänderung zu entnehmen)
Hinweis
Zum besseren Verständnis wird die Berechnung der Wärmemenge mittels Entropie für den Zustand 1-2 aufgeführt:
Es handelt sich um einen reversiblen Prozess, weshalb
Die Temperatur ist für Zustand 1-2 konstant bei
Integrieren:
Die Integration findet von Zustand 1 (hier ist
Zustandsänderung (
Das Gas wird nun von dem Kältereservoir getrennt. Mittels mechanischer Arbeit wird nun das abgedichtete Gas weiter verdichtet (Kolben wird weiter zusammengedrückt), d.h. es muss Arbeit aufgewendet werden. Da das Kältereservoir nicht mehr vorhanden ist, steigt die Temperatur auf
Methode
Bei der isentropen Zustandsänderung ändert sich die Entropie (
Zustandsänderung (
In einem weiteren Schritt wird das Gas nun mit einem Wärmereservoir in Kontakt gebracht. Das Wärmereservoir besitzt eine konstante Temperatur
Methode
Der resultierende Wert der Wärmemenge wird positiv, d.h. Wärme wird dem System zugeführt.
Zustandsänderung (
Das Gas wird von dem Wärmereservoir getrennt. Der Kolben ist aber immer noch dabei zu expandieren. Das bedeutet eine Volumenvergrößerung und eine Verringerung des Drucks. Auch die Temperatur verringert sich nun, da das Wärmereservoir nicht mehr angeschlossen ist. Der Kolben drückt sich solange zurück, bis das Gas wieder seinen Anfangszustand 1 (
Methode
Die Nutzarbeit des Carnot-Prozesses
Die nutzbare Arbeit
Methode
Oder die Nutzarbeit stellt die negative Summe aus zugeführter und abgeführter Wärme dar:
Methode
Für den Carnot-Prozess gilt:
Einsetzen von
Methode
mit
Da
Der Wirkungsgrad des Carnot-Prozesses
Der Carnot Prozess wurde hier für einen rechtslaufenden Kreisprozess betrachtet, das bedeutet:
Merke
In einem rechtslaufenden Kreisprozess ist es so, dass die abgegebene (negative) Arbeit größer ist als die zugeführte (positive) Arbeit. Das bedeutet also, dass die Zufuhr von Wärme
Der Carnot-Wirkungsgrad gibt das Verhältnis von abgegebener Arbeit zur zugeführten Wärme an:
Methode
Methode
Der thermische Wirkungsgrad kann im obigen T,S-Diagramm als Quotient aus der oberen Rechtecksfläche geteilt durch die gesamte Fläche (beide Rechtecksflächen) gedeutet werden.
Merke
Um herauszufinden wie groß die Nutzarbeit