Hier klicken zum AusklappenWir greifen erneut das Beispiel aus dem vorherigen Kurstext auf.
Wird die Aufgabengröße neben der Stellgröße durch weitere Größen beeinflusst, kann daraus eine Differenz zwischen Soll- und Istwert auftreten. Man spricht dann von einer entsprechenden Störgröße. Letztere wird dann unterschieden in eine Laststörgröße , die in unserem Beispiel durch eine Änderung der Abflussschieberstellung auftreten würde und in eine Versorgungsstellgröße, die in unserem Beispiel durch eine Änderung des Versorgungsdrucks entstände.
In der nächsten Abbildung siehst Du die beiden Störgrößen im bereits bekannten Blockschema eingetragen.
Oft können beide Störgrößen nicht vermieden werden. Auch in unserem Beispiel ist dies der Fall. Der Arbeiter in der Steuerwarte erhält keine Informationen zu Änderungen der Abflussschieberstellung oder zu Änderungen des Versorgungsdrucks und würde daher auch nicht entsprechend reagieren.
Merke
Hier klicken zum AusklappenIm Umkehrschluss bedeutet dies für unsere Beispiel: Die Stellgröße ist allein von der Führungsgröße abhängig, aber nicht von den Störgrößen und .
Um diesem Problem dennoch Herr zu werden, erweitert man die Steuereinrichtung um eine Störgrößenaufschaltung.
Wie sich dies auswirkt, erfährst Du im nächsten Abschnitt.
Störgrößenaufschaltung
Kann eine Störgröße gemessen werden, so kann der Messwert dieser auch an die Steuereinrichtung weitergeleitet werden. Dort besteht dann die Möglichkeit die Stellgröße so anzupassen, dass die Störwirkung auf die Aufgabengröße teilweise oder gänzlich eliminiert wird.
In der nächsten Abbildung siehst Du eine mögliche Realisation.
Mit dieser Installation kann der störende Einfluss einer veränderten Abflussschieberstellung auf den Füllstand behoben werden. In unserem Beispiel wurde ein Hebelgestänge installiert, dass bei einer Vergrößerung von [Abfluss] eine automatische Vergrößerung von [Zufluss] erzeugt wird. Damit dieser Effekt auch eintritt, ist das Gestänge entsprechend gelagert, wie in der nächsten Abbildung dargestellt.
Mit diesen Installationen kann der Sollwert wie bisher von außerhalb vorgegeben werden und von innen durch den Arbeiter in der Steuerwarte eingestellt werden.
Den durch das Hebelgestänge realisierten Einfluss beschreibt man in der Regelungstechnik als zweiten Wirkungsweg ausgehend von Störgröße hin zur Aufgabengröße .
Dieser Vorgang ist in einem Blockschema nachfolgend visualisiert:
Merke
Hier klicken zum AusklappenBeachte aber, dass ein gleichzeitiges Auftreten der Wirkungen, sowie eine gleichwertige entgegengesetzte Stärke, zu einem Neutralisieren der genannten Größen in Bezug auf den Füllstand führen.
Methode
Hier klicken zum AusklappenSpaltet man den Wirkungsweg einer Störgröße auf, so kennzeichnet man diese Verzweigungsstelle mit einem deutlichen Punkt.
Methode
Hier klicken zum AusklappenZudem solltest Du Dir merken, dass unser Blockschema generell nicht einen Wirkungskreis darstellt, sondern stattdessen zwei Wirkungswege der Störgröße hin zur Aufgabengröße .
Merke
Hier klicken zum AusklappenDiesen gesamten Vorgang, bei dem eine Störgröße zuerst gemessen und anschließend an eine Steuereinrichtung weitergeleitet wird, bezeichnet man als Störgrößenaufschaltung.