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Gegenstand der Zeitplanung oder auch Terminplanung bei Vorgangsknotennetzplänen ist die Berechnung der frühesten und spätesten Anfangs und Endzeitpunkte der Vorgänge, die Bestimmung der Pufferzeiten und kritischen Wege sowie die Ermittlung der gesamten Projektdauer.
Frühestmögliche Anfangs- und Endzeitpunkte
Sind die Mindestabstände der Normalfolge gegeben so wird die Berechnung der frühesten Anfangs- und Endzeitpunkte wie folgt durchgeführt.
Als erstes beginnt man mit der Ermittlung der frühesten Anfangszeitpunkte (FAZ). Dies geschieht, indem man für den Knoten
Methode
mit
Als nächstes berechnet man dann aus dem FAZ den frühestmöglichen Endzeitpunk (FEZ). Dies geschieht, indem man zum frühesten Startzeitpunkt (FAZ) die Bearbeitungsdauer
Methode
Spätestmögliche Anfangs- und Endzeitpunkte
Die spätestmöglichen Anfangs- und Endzeitpunkte geben an zu welchem Zeitpunkt das Projekt begonnen werden muss, damit dieses zu einem bestimmten Zeitpunkt fertiggestellt ist.
Die Vorgehensweise erfolgt von hinten nach vorne. Der
Methode
Um dann den spätestens Endzeitpunkt (SEZ) für die weiteren Knoten zu bestimmen, betrachtet man das ermittelte
Methode
Pufferzeit und kritischer Pfad
Um den kritischen Pfad zu ermitteln muss zuerst der Gesamtpuffer (GP) für jeden Vorgang ermittelt werden. Dieser ermittelt sich durch:
Methode
Der Gesamtpuffer gibt an um welche Zeiteinheit ein Vorgang verschoben werden kann ohne den spätesten Fertigstellungstermin des Projektes zu verzögern. Ist der Gesamtpuffer für einen Vorgang gleich 0, so ist dieser Vorgang als kritisch einzustufen. Bei einer zeitlichen Verschiebung dieses Vorganges würde sich die gesamte Projektdauer verzögern. Der kritische Pfad ist der Weg entlang aller kritischen Vorgänge.
Beispiel zum Vorgangsknotenetzplan
Für den folgenden Vorgangsknotennetzplan sollen die frühestmöglichen und spätestmöglichen Anfangs- und Endzeitpunkte bestimmt werden.
Merke
Sind keine Pfeilbewertungen gegeben so bedeutet das ein Mindestabstand der Normalfolge
Die Ergebnisse werden in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Die Berechnung der Werte ist wie folgt vorgenommen worden:
Der früheste Anfangszeitpunkt
Der früheste Endzeitpunkt
Danach wird mit dem spätesten Endzeitpunkt
Es wird dann als nächstes der Vorgängerknoten von Vorgang 9 betrachtet (hier Vorgang 8). Der spätesten Endzeitpunkt des Vorgangs 8 ist gleich dem spätesten Anfangszeipunkt von Vorgang 9:
Nachdem die Zeitpunkte bestimmt worden sind, wird als nächstes der Gesamtpuffer jedes Vorgangs bestimmt. Hierbei wird der früheste Anfangszeipunkt
Der kritische Pfad ist der Weg entlag der Vorgänge mit einem Gesamtpuffer von Null:
Die Vorgänge 1 - 5 dürfen sich um eine Zeiteinheit verzögern ohne, dass der Fertigstellungstermin (hier: 24 Wochen) verzögert wird. Ab dem Vorgang 6 hingegen darf keine weitere Verzögerung eintreten, da ansonsten der Fertigstellungstermin nicht eingehalten werden kann.
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