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Strömungslehre

Wirbelstärke

Die Wirbelstärke misst die Stärke des Wirbels im Geschwindigkeitsfeld (ebene Strömungen). Die nachfolgende Abbildung zeigt, wie so ein Wirbel aussehen kann:

In der obigen Grafik ist ein Rad zu sehen, welches sich innerhalb einer strömenden Flüssigkeit befindet. Im ersten Fall nimmt die Geschwindigkeitskomponente in positiver -Richtung ab. Es resultiert demnach eine negative Steigung (gestrichelte Linie). Die Ableitung der Geschwindigkeitskomponente nach ( = ) ergibt demnach einen negativen Wert (= negative Steigung).

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Im zweiten Fall nimmt die Geschwindigkeitskomponente in positiver -Richtung zu. Es resultiert eine positive Steigung (gestrichelte Linie). Die Ableitung der Geschwindigkeitskomponente nach (= ) ergibt demnach einen positiven Wert (= positive Steigung).

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Der dritte Fall fasst die beiden genannten Fälle zusammen. Diese Zusammenfassung ergibt die Wirbelstärke:

Methode

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.             Wirbelstärke                        

Es ist natürlich auch möglich, dass beim ersten Fall die Geschwindigkeitskomponente in positiver -Richtung zunimmt und im zweiten Fall die Geschwindigkeitskomponente in positiver -Richtung abnimmt. Somit können sich unterschiedliche Vorzeichen ergeben. Häufig wird die Gleichung demnach auch in einer anderen Konstellation angegeben, wie z.B.

.

Da die Vorzeichen aber innerhalb der Gleichung berücksichtigt werden, ist die Konstellation unerheblich.

Wirbelfrei / Rotationsfrei

Wie bereits im Abschnitt Potentialströmungen angesprochen, sind diese wirbelfrei bzw. rotationsfrei. Es ist häufig der Fall, dass der Nachweis der Wirbelfreiheit für eine Potentialfunktion oder auch Stromfunktion erbracht werden soll. Hierfür gilt:

Methode

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.

Herleitung der Wirbelstärke

Aus dem -Operator und dem Geschwindigkeitsvektor wird das Kreuzprodukt gebildet.

Merke

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Hier wurde das Kreuzprodukt X zwischen dem -Operator und dem Geschwindigkeitsvektor gebildet.


Für ein zweidimensionales Problem in der -Ebene (mit z = 0) ergibt sich dann:

Methode

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Ein Vektorfeld (Geschwindigkeitsfeld), dessen Rotation in einem Gebiet überall gleich null ist, nennt man wirbelfrei bzw. rotationsfrei. Ist das Gebiet einfach zusammenhängend, so ist das Vektorfeld genau dann der Gradient der Potentialfunktion, wenn die Rotation des Vektorfeldes im betrachteten Gebiet gleich null ist.


Der Gradient bestimmt sich zu:

.


Für ein zweidimensionales Problem in der -Ebene ergibt sich dann:

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Merke

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Ist also die Rotation des betrachteten Geschwindigkeitsfeldes gleich null , so ist der Gradient der betrachteten Potentialfunktion gleich diesem Geschwindigkeitsfeld.

Beispiel: Rotationsfreiheit, Gradient

Beispiel

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Gegeben sei die Potentialfunktion . Liegt eine Potentialströmung vor? Bitte weisen Sie dies über den Nachweis der Rotationsfreiheit nach. Entspricht der Gradient der Funktion dem Geschwindigkeitsfeld? Bitte nachweisen!

Zunächst erfolgt der Nachweis der Potentialfunktion über die Rotationsfreiheit. Es gilt für ein zweidimensionales Problem:



Zunächst müssen die Geschwindigkeitskomponenten bestimmt werden. Aus der Potentialfunktion berechnen sich die Geschwindigkeitskomponenten wie folgt:

Das Geschwindigkeitsfeld ist also wie folgt .

Es kann nun die obige Formel angewandt werden (Ableitung von nach und nach ):

.

Es liegt also eine Rotationsfreiheit vor und damit ist die Potentialfunktion nachgewiesen worden.

Es wird nun der Gradient der Funktion gebildet:

.


Es wird also einmal die Potentialfunktion nach und einmal nach abgeleitet:


Das Geschwindigkeitsfeld (mit den beiden Komponenten und ) ist bereits oben bestimmt worden und entspricht:

.

Der Gradient der Potentialfunktion ist also genau das Geschwindigkeitsfeld.

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