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Technische Mechanik 1: Statik - Streckenlast: Schnittgrößen anhand der Gleichgewichtsbedingungen

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Technische Mechanik 1: Statik

Streckenlast: Schnittgrößen anhand der Gleichgewichtsbedingungen

In diesem Abschnitt soll die Berechnung der Schnittgrößen (Querkraft, Biegemoment) bei einer gegebenen Streckenlast nicht durch Integration (vorheriger Abschnitt), sondern durch die Gleichgewichtsbedingungen dargestellt werden. Hierzu wird die folgende Grafik betrachtet:

Verteilte Last

In der Grafik ist ein Balken dargestellt auf den eine konstant verteilte Last wirkt sowie das Festlager und das Loslager . Der Balken besitzt die Länge . Es wird die verteilte Last mit (also die Einzelkraft multipliziert mit der Länge des Balkens) in den Schwerpunkt der Streckenlast gelegt, also vom Lager aus gesehen bei .

Lagerreaktionen

Im Gegensatz zur Integration müssen die Lagerreaktionen bei diesem Verfahren bestimmt werden. Diese werden wie üblich aus den Gleichgewichtsbedingungen bestimmt. Der Bezugspunkt für die Momentengleichgewichtsbedingung wird in das Lager gelegt:

Hierbei ist die Resultierende der Streckenlast, welche im Schwerpunkt des Balkens liegt (mittig). ist der Hebelarm zum Bezugspunkt . Nach auflösen ergibt dann:

Methode

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Aus der vertikalen Gleichgewichtsbedingung ergibt sich dann:



Einsetzen von führt auf:

Methode

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(horizontale Lagerkraft) ist gleich Null, da von außen keine horizontalen Kräfte auf den Balken wirken.

Nachdem nun die Lagerreaktionen bestimmt sind können die Querkraft und das Biegemoment berechnet werden.

Bestimmung der Querkraft

Die Querkraft berechnet sich aus der vertikalen Gleichgewichtsbedingungen, da diese ebenfalls vertikal wirkt. Hierzu wird ein Schnitt an einer beliebigen Stelle am Balken durchgeführt und dieser in zwei Teile zerlegt. Am linken Balkenteil (linkes Schnittufer) wird dann die Querkraft berechnet. Die Normalkraft ist nicht eingezeichnet, weil keine horizontalen Kräfte auf den Balken wirken und diese demnach zu Null wird:

Schnitt

In der obigen Grafik ist der linke Balkenteil dargestellt. Die Querkraft wirkt nach unten. Die verteilte Last muss nun nicht mehr über die Länge betrachtet werden sondern verteilt sich auf die Länge mit . Diese wird wieder im Schwerpunkt (beim Rechteck liegt dieser in der Mitte) bei angesetzt. 

Die Berechnung der Querkraft erfolgt aus der vertikalen Gleichgewichtsbedingung mit:



 

Einsetzen von ergibt:

Methode

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Bestimmung des Biegemoments

Das Biegemoment berechnet sich aus der Momentengleichgewichtsbedingung wobei der Bezugspunkt in der Schnittfläche liegt:




Einsetzen von ergibt:

Methode

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Das Ergebnis ist das gleiche wie im vorherigen Abschnitt beim Fest- und Loslager mittels Integration.

Merke

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Bei der Integration (vorherige Abschnitt) wird nur die Einzellast betrachtet und dann mittels Integration die Summe der Einzelkraft gebildet, so dass die verteile Last berechnet wird. Bei der Integration wird also die Länge nicht berücksichtigt, da diese innerhalb des Integrals berücksichtigt wird. Bei der Integration würde in diesem Beispiel also nur in die Integration eingehen ohne Länge . Wird allerdings nicht integriert, dann muss die gesamte verteilte Last berechnet werden, also der Flächeninhalt. Hier wird also einmal die Einzellast sowie die Länge benötigt. Also . Man hat demnach den Flächeninhalt und somit die verteilte Last ohne Integration berechnet. Mit Integration würde man auf das selbe Ergebnis kommen:

.

Anwendungsbeispiel: Schnittgrößen mit Streckenlast

Beispiel

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Gegeben sei die obige Grafik mit der verteilten Last und der Kraft mit dem Winkel zur Horizontalen. Bestimmen Sie

(a) die Lagerreaktionen

(b) die Schnittgrößen , und .

(a) Zunächst werden die Lagerreaktionen bestimmt. Hierzu wird die Streckenlast zu einer einzigen Kraft zusammengefasst. Dafür muss die Last (ein einziger Pfeil der Streckenlast) mit der gesamten Strecke, auf welche die Last wirkt, multipliziert werden: . Diese Kraft wird in den Schwerpunkt der Streckenlast gelegt, also vom Lager aus gesehen bei .

Freischnitt

Es werden nun die Gleichgewichtsbedingungen aufgestellt:

Methode

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.



Einsetzen von :



kürzen:

Methode

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Berechnung von aus der vertikalen Gleichgewichtsbedingung:



Einsetzen von und :

Methode

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.


(b)
Geschnitten wird der Balken zwischen und , zwischen und , zwischen und und zwischen und

In der obigen Grafik ist nochmals das linke und das rechte Schnittufer aufgezeigt. Für den 1. und 2. Schnitt wird das linke Schnittufer betrachtet.

1. Schnitt (zwischen und

Methode

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.

Methode

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Methode

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2. Schnitt
(zwischen und ):

Methode

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.



Einsetzen von :

Methode

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Die Streckenlast wird wie folgt berücksichtigt:

Für die Querkraft wird die Streckenlast bis zum Schnitt berücksichtigt. Wird bei geschnitten, so muss abgezogen werden, da dieser Bereich vor der Streckenlast liegt. Die Zusammenfassung der Streckenlast zu einer Größe (wird immer im Schwerpunkt angesetzt) erfolgt demnach zu . Diese zeigt ebenfalls nach unten.

Für die Momentenberechnung muss noch der Hebelarm multipliziert werden. Da die zusammengefasste Streckenlast mittig von der gesamten Last angreift, ist dieser gegeben bei der Hälfte: .




Einsetzen von :

Methode

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3. Schnitt (zwischen und ):

Diesmal wird das rechte Schnittufer betrachtet, da die Berechnung hier einfacher ausfällt, weil nur die Kräfte und berücksichtigt werden müssen. Hier werden die Schnittgrößen nun entgegengesetzt berücksichtigt.

Methode

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.


Methode

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.


 

Methode

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4. Schnitt (zwischen und ):

Diesmal wird das rechte Schnittufer betrachtet, da die Berechnung hier einfacher ausfällt, weil nur die Kraft berücksichtigt werden muss. Hier werden die Schnittgrößen nun entgegengesetzt berücksichtigt.

Methode

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Methode

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Methode

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