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Technische Darstellungen - Maschinenbau - Gewindefreistiche und Gewindeausläufe nach DIN 76

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Technische Darstellungen - Maschinenbau

Gewindefreistiche und Gewindeausläufe nach DIN 76

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Gewindefreistiche sind Sonderformen der bereits erwähnten Freistiche, die speziell bei Innen- bzw. Außengewinden eingesetzt werden.

 

Gewindefreistiche geben

  • zum einen dem Werkzeug während der Fertigung eines Gewindes den notwendigen Freiraum als Auslaufzone,
  • andererseits sind Gewindefreistiche notwendig, um ein Bauteil mit Gewinde bis zu einem Anschlag einschrauben zu können. Bei fehlendem Gewindefreistich kann das zu verschraubende Bauteil klemmen, da das Gewinde am Gewindeauslauf nicht tief genug geschnit­ten wurde.

Den Ausrundungen an diesen Freistichen kommt größte Bedeutung zu, weil von ihnen die Kerbwirkung nicht unwesentlich beeinflusst wird.

Gewindefreistiche sind nach der DIN 76 genormt. In den DIN 76-1 bis DIN 76-3 sind die Formen für metrisches Gewinde ISO-Gewinde, Rohrgewinde, Trapez-, Sägen- und Rundgewinde festgelegt sowie für Gewinde mit grober Steigung.

  • DIN 76-1:2016-08:
    Gewindeausläufe und Gewindefreistiche – Teil 1: Für Metrisches ISO-Gewinde nach DIN 13-1
  • DIN 76-2:1984-12:
    Gewindeausläufe, Gewindefreistiche für Rohrwinde nach DIN ISO 228 Teil1
  • DIN 76-3:1977-01:
    Gewindeausläufe, Gewindefreistiche für Trapez-, Sägen- und Rundgewinde und andere Gewinde mit grober Steigung

Die DIN-Norm für metrische Gewinde ist dabei die aktuellste Norm und sollte genutzt werden.

Es existieren entsprechend dieser Norm Gewindefreistiche für metrische ISO-Regel- und Feingewinde nach DIN 13 die Formen:

  • A und B für Außengewinde sowie
  • C und D für Innengewinde

Die Formen A und B werden für Außengewinde verwendet. Sie unterscheiden sich in den Abmessungen, jedoch nicht in der Geometrie voneinander. Freistiche der Form B (kurze Gewindefreistiche) werden nur dann verwendet, falls dieses aus technischen Gründen erforderlich ist.

Formen C und D werden für Innengewinde verwendet. Freistiche der Form D (kurze Gewindefreistiche) werden ebenfalls nur dann verwendet, falls dieses aus technischen Gründen erforderlich ist.

Hier sollte ebenfalls die vereinfachte Darstellung in technischen Zeichnungen genutzt werden, wobei die Darstellung analog der allgemeinen Freistiche aufgebaut wurde, wobei jedoch die Radien und Einstichtiefen nicht benannt werden (Skizze 2). Eine extra Linie wird nicht dargestellt, ein Pfeil zeigt direkt in die Ecke der Bohrung bzw. Nabe.

Soll eine reale Darstellung erfolgen, sind die Kennwerte den entsprechenden Tabellen zu entnehmen. Der real dargestellte Gewindefreistich muss zusätzlich mit der normgerechten Bezeichnung ergänzt werden (Skizze 1).

 

Merke

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Normgerechte Bezeichnung eines Gewindefreistiches:

DIN 76 – A

Gewindefreistich nach

  • DIN 76
  • Form A (Normalform für Außengewinde)
Bitte Beschreibung eingeben
Skizze 1: Sinnbildliche Darstellung und Bezeichnung von Außen- und Innengewindefreistich
Bitte Beschreibung eingeben
Skizze 2: Vereinfachte Darstellung und Bezeichnung in einer technischen Zeichnung

Ist ein Auf- bzw. Einschrauben nicht bis zu einem Anschlag notwendig, reicht ein Gewindeauslauf.

Merke

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Gewindeausläufe entstehen, wenn ein Gewinde mittels Schneideisen oder Schneidkuppe erzeugt wird, das Gewinde sozusagen zwischen Gewinde und Rohmaterial ausläuft.

Der Gewindeauslauf wird bei Außengewinden mit x und bei Innengewinden mit e gekennzeichnet; die Werte für x und e können der DIN76 oder ebenfalls aus Tabellenbüchern entnommen werden und sind in der Regel fertigungstechnisch vorgegeben.

Bei Sacklochbohrungen ist e ein Mindestwert. Es ist bei einer Konstruktion darauf zu achten, dass z.B. das einzuschraubende Bauteil nicht in den Gewindeauslauf gedreht werden kann, da es ansonsten zu Klemmungen kommt.

Varianten Gewindeausläufen
Abb.69

In einer technischen Zeichnung werden die Gewindeausläufe nicht extra eingezeichnet; es reicht eine dicke Volllinie quer zur Achse am Ende des realen Gewindes. Die zusätzliche schräge Linie am Gewindeauslauf (siehe Abb.69) sollte dabei wegfallen.

Bemaßung Gewindeausläufen