Zunächst soll einführend erläutert werden, welche Wärmebehandlungen als Fertigungsverfahren zeichnerisch in eine technische Zeichnung aufgenommen werden sollten.
Mit folgenden Wortangaben kann der Zustand nach dem Wärmebehandeln ganz einfach gekennzeichnet werden (DIN 4885):
- vergütet,
- gehärtet,
- gehärtet und angelassen,
- geglüht und nitriert.
Diese Wärmebehandlungszustände sind grundsätzlich mit entsprechenden Kennwertdaten (also messbaren Größen) in eine technische Zeichnung so aufzunehmen, dass die entsprechende Wärmebehandlung eindeutig aus der technischen Zeichnung herausgelesen werden kann.
In den nachfolgenden Abschnitten folgen dazu entsprechende Ausführungen.
Eine Unterteilung der messbaren Größen des Werkstoffzustandes, die bei der Darstellung beachtet werden müssen, zeigt die nachfolgende Tab. 8.1:
| Kurzzeichen | Messbare Größen des Werkstoffzustandes | Mögliche Ergänzungen | |
| Härtewert | HRC HV HB | Rockwellhärte Vickershärte Brinellhärte | Kennzeichnung von Messstellen für die Härte: Eintragung und Bemaßung in der Zeichnung mit Sinnbild:  Mindestzugfestigkeit oder Gefügezustand: Wenn die Prüfung an einem mitbehandelten Teil möglich ist |
| Härtetiefe | CHD NHD SHD FHD | Einsatzhärtungs-Härtetiefe Nitrier-Härtetiefe Einhärtungs-Härtetiefe Schmelzhärtungs-Härtetiefe | |
| CD CLT | Aufkohlungstiefe Verbindungsschichtdicke | ||
| Allen Härtewerten ist eine größtmögliche, jedoch funktionsgerechte Plus-Toleranz zuzuordnen (z. B. NHD= 0,3 + 0,1) | |||
Ihr seht, es existieren verschiedene Hinweise, die zur Kennzeichnung von Wärmebehandlungen in eine technische Zeichnung zu übernehmen sind, so dass die Wärmebehandlung korrekt aus der Zeichnung übernommen werden kann.
Fachlich sollen die unterschiedlichen Wärmebehandlungshinweise nicht näher betrachtet werden, nutzt bei Bedarf die dazu vorhandene Fachliteratur, um die einzutragenden Werte zu verstehen.
Im Folgenden soll nur auf die spezielle Kennzeichnung in einer technischen Zeichnung hingewiesen werden.
