Dieses Gesetz besagt, dass bei gleichbleibendem Druck ($p = const$) und gleichbleibender Stoffmenge ($n = const$) das Volumen eines idealen Gases direkt proportional zur Temperatur ist. Wenn man ein Gaserwärmt, so dehnt es sich aus, wird es abgekühlt, verringert es sein Volumen.
Sind $ p = const$ und $n = const$ so gilt:
$V \sim T$
Der Zusammenhang von Temperatur und Volumen ist im folgenden Diagramm dargestellt.
Bringt man beide Variablen auf eine Seite, so erhält man die Gleichung:
$ \frac {V}{T} $
Der Quotient aus Volumen und Temperatur ist immer konstant.
Betrachten wir zwei verschiedene Zustände eines idealen Gases, so folgt daraus:
$ \frac{V_1}{V_2} = \frac {T_1}{T_2} $
Hinweis
Obiger Ausdruck ist streng genommen nur ein Teil des eigentlichen Gesetzes von Gay-Lussac, welcher als Gesetz von Charles bezeichnet wird. Die vollständige Gleichung des Gesetzes von Gay-Lussac lautet:
$ V(T) = V_0 \, (1+ \gamma_0 \, (T-T_0)) $
mit $ \gamma_0 = \frac {1}{T_0} = \frac {1}{273,15 K} $
$ T_0 $ - Temperatur am Nullpunkt der Celsiusskala → $T_0 = 273,15 K $
$ T_0 = Temperatur am Nullpunkt der Celsiusskala \rightarrow \; T_0 = 273,15 K $
$ V_0 = Volumen bei T_0 $
$ \gamma = Volumenausdehnungskoeffizient bei T_0 $
Diese Formulierung müssen wir uns hier aber nicht merken. Sie ist Gegenstand weiterführender Behandlung, die für das Verstehen der Gasgesetze nicht vonnöten sind.
Zwei wichtige Dinge der eigentlichen Gleichung sind für uns von Interesse.
1.
Nur die Konstante $ \gamma_0 $ ist für uns interessant. Sie ist der Volumenausdehnungskoeffizient bei der Temperatur $ T_0 = 0 °C = 273,15 \, K $. An ihr ist zu erkennen, dass eine Temperaturerhöhung eines idealen Gases um 1 °C eine Ausdehnung um ein $ \frac {1}{273} $ seines Volumens bewirkt.