Die Sintertechnik ist im Vergleich zur Gießtechnik eine noch sehr junge Verfahrensart zur Herstellung von Werkstücken. Seit Beginn dieses Jahrhunderts verzeichnet diese Art des Urformen einen enormen Anstieg. Die Ursache liegt besonders in den Einsparungsmöglichkeiten in den Bereichen Rohstoffeinsatz und Energieeinsatz. Als Rohstoffe kommen Metalle und Metalllegierungen als Pulver mit einem Teilchendurchmesser von weniger als 1 mm zum Einsatz. Hinzu kommen Hilfsstoffe wie Lithium, Zink oder Wachse.
Hinweis
Liegt der Teilchendurchmesser oberhalb der 1 mm Grenze, so spricht man von einem Granulat. Teilchen mit einem Durchmesser von weniger als 1 µm gehören zur Gruppe der Kolloide. Welche Teilchengröße letztendlich ausgesucht wird, entscheidet sich anhand des zu fertigenden Formteils.
Granulat: Metallfilter
Kolloide: Formteile aus Hartmetall
Merke
In der nachfolgenden Abbildung siehst du die einzelnen Fertigungsschritte des Sinterns.
Der in der Abbildung dargestellte Ablauf ist immer der gleiche. Zuerst gewinnt man aus den Eingangsstoffen durch Mischen ein Sinterpulver. Im zweiten Schritt wird dieses Pulver in eine Form verfüllt, gepresst und anschließend wieder freigelegt. Nach dieser Verdichtung und Formgebung erfolgt im dritten Schritt die Verfestigung durch das Sintern. Bei Bedarf schließt sich dem Sintervorgang ein vierter Schritt an, bei dem das Sinterteil weiterverarbeitet oder nachbehandelt wird. In selteneren Fällen schließt sich ein zweiter Sintervorgang an.
Hinweis
In den kommenden Kurstexten werden wir nochmals detaillierter auf die einzelnen Schritte des Sintervorgangs eingehen.
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