Technische Zeichnungen müssen sowohl in der Papierform als auch bei der CAD-typischen Aufbereitung bestimmten genormten Größen entsprechen.
Obwohl auf Grund der digitalen Erarbeitung von technischen Zeichnungen zunehmend nur noch die direkten Zeichenflächen und Zeichengrößen wichtig sind, sollen einführend trotzdem alle „genormten“ Größen und deren Entstehungsgeschichte einmal genannt werden, um einen Überblick zu gewinnen.
Die Papiergrößen bzw. Papierformate werden laut Norm unterteilt in
- unbeschnittener Papierbogen
Dies ist die minimale Papiergröße eines bestimmten Formates, die existieren muss, wenn im Anschluss das real geforderte Papierformat aus diesem Papier herausgeschnitten werden soll.
Der unbeschnittene Papierbogen ist insbesondere bei der digitalen Arbeit nicht mehr erforderlich. - beschnittenes Papierformat
Dies ist die jeweils genormte Größe des Papierformates – an dieser Kante kann die genormte Formatgröße aus dem unbeschnittenen Papierbogen ausgeschnitten werden.
Diese Papiergröße entspricht der Norm, also z.B. DIN A4 oder DIN A3. - Zeichenfläche
Nur innerhalb dieser Zeichenfläche werden die technischen Zeichnungen erstellt; wird oft auch als Rahmen bezeichnet. - Schriftfelder
Schriftfelder (auch Stempel genannt) werden innerhalb der Zeichenfläche in der Regel in der rechten unteren Ecke platziert. Schriftfelder beinhalten wichtige Informationen zum Zeichnungsinhalt.
Bei allen Formaten sind Ränder zwischen der Kante des beschnittenen Bogens und dem Rahmen der Zeichenfläche einzuhalten.
Der Rand ist in der Regel auf der linken Seite 20 mm breit. Dieser kann z.B. als Heftrand genutzt werden, wenn die Pläne auch ausgedruckt gesichert werden sollen. Alle anderen Ränder sind 10 mm breit.
Expertentipp
Auf Grund der Nutzung veralteterer Normen sind bei vielen in CAD-Programmen zur Verfügung stehenden Blattformaten die äußeren Rahmen auf 5mm reduziert worden. Leider lassen sich bei vielen Druckern (inkl. der Erzeugung von pdf-Dateien) diese Zeichenflächen dadurch nicht vollständig drucken.
In der Praxis sollten deshalb die Vorlagen der zu nutzenden Blattformate vor der Nutzung überprüft werden. Sinnvoll ist es sowohl im Maschinenbau als auch im Bauwesen eigenständige Vorlagen zu erstellen, auf denen auch die Schriftfelder für die firmeninterne Nutzung angepasst werden können.
Der Rahmen zur Begrenzung der Zeichenfläche sollte mit einer dickeren Volllinie ausgeführt werden, in der Praxis ist eine Linienbreite von 0,7 mm sinnvoll.
Zwischen Zeichenfläche und beschnittenem Format kann ein zusätzlicher Feldeinteilungsrahmen (Abb. 4.2 - 2) gezeichnet werden und in den Ecken des beschnittenen Formats ist die Positionierung einer sogenannten Schneidekennzeichnung möglich (Abb. 4.2 - 1).
Insbesondere bei vorgedruckten Papieren ist Euch dies sicherlich schon einmal aufgefallen.
Weitere Hinweise dazu findet Ihr auch in der DIN EN ISO 5457.