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Grundlagen der technischen Kommunikation - Zeichnungen mit Nutzung der Zentralprojektion

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Grundlagen der technischen Kommunikation

Zeichnungen mit Nutzung der Zentralprojektion

Allgemeines

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Die Zentralprojektion (perspektivisch) ist eine realistische bildliche Darstellung, die bei der Projizierung eines darzustellenden Gegenstandes von einem Punkt mit endlichem Abstand (Projektionszentrum) auf eine einzelne Projektionsebene (im Regelfall die Zeichenfläche) entsteht.

Diese Art der Zentralprojektion ergibt das beste Erscheinungsbild des Gegenstandes und wird häufig auf dem Gebiet der Architektur angewendet.

Nachteilig ist es dabei jedoch, dass maßgenaue Darstellungen nicht bzw. nur sehr schwer realisierbar sind – also für eine technische Zeichnung, in der auch viele Maße enthalten sein sollten, wenig sinnvoll.

Die Zentralperspektive findet hauptsächlich Anwendung, wenn Bauwerke fotorealistisch in die Umgebung eingepasst dargestellt werden sollen.

In Abb. 5.8 könnt Ihr die allgemeine Darstellung der Zentralprojektion nochmals vergleichen:

Zentralprojektion
Abb.5.8

Es wird ein dreidimensionales Modell mit Projektionsstrahlen (grün), die hier in einem Punkt (O) zusammenlaufen auf eine zweidimensionale Fläche projiziert. Gedanklich durchstoßen die Projektionsstrahlen das Papier an den so genannten Durchstoßpunkten, die miteinander verbunden die zweidimensionale Abbildung (braun) darstellen.

Das dreidimensionale Modell kann sich dabei auch hinter der Zeichenfläche befinden; dabei müssen dann die Projektionsstrahlen nur entsprechend verlängert werden.

Diese Abbildung ist nun noch so allgemein gehalten, dass die zweidimensionale Darstellung auf dem „Blatt Papier“ recht kompliziert aussieht. Zum besseren Verständnis sollen im Folgenden deshalb nur die Projektionen vorgestellt werden, bei denen die Hauptansichten des zu projizierenden Körpers eine definierte Lage zur Zeichenfläche beinhalten.

Bei der Zentralprojektion gehen die Projektionsstrahlen von einem Zentrum aus und projizieren das Bild auf eine Darstellungsebene. Die Größe des Bildes ist hierbei abhängig von der Entfernung des betrachteten Gegenstandes zur Bildebene (BE).

Zentralprojektion paralleler Bildebene

Fluchtpunkte bei der Zentralprojektion

Das Projektionszentrum wird dabei als so genannter Fluchtpunkt dargestellt – alle Projektionsstrahlen „flüchten“ sozusagen in einen Punkt, dem so genannten Fluchtpunkt.

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Fluchtpunkt

In einer perspektivischen Abbildung (Zentralprojektion) schneiden sich die Abbilder aller Geraden, die im Original zueinander parallel verlaufen, aber nicht zur Bildebene parallel sind, in einem gemeinsamen Fluchtpunkt.

In einer perspektivischen Zeichnung sollte dieser Fluchtpunkt sehr gut erkannt werden – alle in die Tiefe verlaufenden Projektionsstrahlen (auch mitunter als Sehstrahlen oder Fluchtlinien bezeichnet) treffen sich in einem Fluchtpunkt – die dargestellten Objekte werden somit zum Fluchtpunkt hin verjüngend dargestellt.

In der nachfolgenden Abbildung habe ich einmal den Fluchtpunkt bei einer Zentralprojektion in eine reale Umgebung eingezeichnet.

Zentralperspektive realer Umgebung

Ihr seht, die Aufbereitung einer technischen Zeichnung mit Hilfe der Zentralprojektion ist im technischen Bereich nicht maßstäblich und wird deshalb nur selten angewandt.

Zentralperspektivische Darstellungen sind mehr im künstlerischen Bereich sinnvoll.

Abschließend sollen zum besseren Verständnis der Zentralprojektion bei der Erstellung von technischen Zeichnungen trotzdem noch einige Spezifika genannt werden, um diese besser einordnen zu können.

Die von mir beschriebene Zentralprojektion ist auch unter dem Begriff Ein-Punkt-Projektionsmethode bekannt, da nur ein Fluchtpunkt zur Anwendung kommt. Dies ist die einfachste Darstellungsmethode bei der Zentralperspektive.

Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, zwei oder drei Fluchtpunkte einzurichten. Entsprechende Zeichnungen können wie folgt entwickelt werden:

Darstellung von Objekten

Sonderformen der zentralperspektivischen Darstellungen

Sonderformen einer perspektivischen Darstellung sind des Weiteren die sogenannte Frontperspektive, bei der der Fluchtpunkt direkt vor dem Objekt liegt bzw. die Übereckperspektive, bei der der Fluchtpunkt schräg zum Objekt platziert wurde:

Frontperspektive
Übereckperspektive

Schaut man nun von unterhalb eines sogenannten Horizonts auf ein Objekt spricht man von der Froschperspektive; liegt der Blick über dem Horizont ist es die Vogelperspektive. Der Blick in Höhe dieses Horizonts ist dann die Normalperspektive.

Nutzt man zusätzlich bei der Darstellung dann noch mehrere Fluchtpunkte (FP-1, FP-2) wird die Darstellung immer unübersichtlicher.

Perspektive als Gegenüberstellung