Manuell werden heutzutage in der Regel nur noch Handskizzen, die direkt auf der Baustelle entstehen oder künstlerisch gestaltete „Designerzeichnungen“ erstellt – ansonsten hat die Digitalisierung im Bauwesen bereits einige Zeit Einzug gehalten.
Bereits in den 1990er Jahren wurde begonnen computerunterstützt zunächst zweidimensional und anschließend auch dreidimensional hauptsächlich die Gebäudekonstruktion zu digitalisieren, wobei es anfangs nur das Ziel war die zweidimensionalen Bauzeichnungen sauber und maßstabsgerecht zu erstellen.
Anschließend wurde das gesamte Modell der Gebäude dreidimensional als Volumen digitalisiert, so dass auch Volumen- und Mengenberechnungen einerseits möglich waren, andererseits aber auch alle erforderlichen Bauzeichnungen maßstabsgetreu abgeleitet werden konnten.
Merke
CAD – Computer Aided Design
CAD bezeichnet die Unterstützung von konstruktiven Aufgaben mittels EDV zur Herstellung eines Produkts.
So werden Grundrisse und ganze Wohnanlagen mit CAD-Programmen wie Architectural der Fa. Autodesk, ArchiCAD der Fa. Grafisoft oder Nemetschek erstellt. Tragwerksberechnungen werden mit entsprechenden Zusatzmodulen in der Regel im Anschluss automatisiert durchgeführt.
Eine weitere Bezeichnung von Konstruktionssoftware lautet AEC (Architecture, Engineering, Construction). Um insbesondere im Bauwesen auf die CAD-typische Aufbereitung der Daten hinzuweisen, wird hier der Begriff AEC relativ häufig benutzt. So spricht man beispielsweise im CAD-Programm AutoCAD Architecture von so genannten AEC-Objekten, womit dreidimensionale Volumenobjekte gemeint sind, die zusätzlich objektspezifische Eigenschaften enthalten.
Merke
AEC – Architecture, Engineering, Construction
AEC ist die Bezeichnung von Konstruktionssoftware hauptsächlich im Bauwesen.
Insbesondere bei Großprojekten geht man mittlerweile noch einen Schritt weiter; das Schlagwort heißt hier BIM (Building Information Modeling). Ab etwa 2011 begannen große Projektierungsbüros diese Modellierungsspezifikation einzuführen.
Merke
Der Begriff BIM (Building Information Modeling) beschreibt eine Methode der optimierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden und anderen Bauwerken mit Hilfe spezieller EDV- und CAD-Lösungen. Dabei werden alle relevanten Bauwerksdaten digital modelliert, kombiniert und erfasst. Das Bauwerk ist als virtuelles Modell auch geometrisch visualisiert. Building Information Modeling findet Anwendung sowohl im Bauwesen zur Bauplanung und Bauausführung als auch im Facilitymanagement.
Durch Nutzung von BIM kann ein Gebäude oder ein Gebäudekomplex vom ersten Gedanken seiner Entwicklung über den eigentlichen Bau bis zur digitalisierten Verwaltung betrachtet werden, wobei selbst der Abbruch dieses Gebäudes und das Recycling des Baumaterials bereits digitalisiert vorgedacht werden kann. Diese neue Form der Digitalisierung wird dabei systematisch so eingeführt, dass auch alle bisher entwickelten CAD-Daten (unabhängig vom genutzten CAD-Programm) problemlos eingepflegt werden können.