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Technische Darstellungen - Bauwesen - CAD-Software zur Nutzung im Bauwesen

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Technische Darstellungen - Bauwesen

CAD-Software zur Nutzung im Bauwesen

Wie Sie aus den vorangegangenen Bemerkungen bereits erfahren haben, ist die Anwendung und Nutzung eines geeigneten CAD-Programms sowohl für einen Architekten als auch für einen Bauzeichner heutzutage ein „Muss“.

Doch sehr schnell drängen sich einige wichtige Frage auf:

  • Welches ist das beste CAD Programm am Markt?
  • Kann man die CAD Arbeit individuell durch BIM erweitern, ohne alles noch einmal neu zu generieren?

Die beste Software ist dabei für jeden Anwender eine andere; denn, ob das CAD-Programm gut ist hängt stark von den jeweiligen Anforderungen ab; also z.B.

  • Welche Gebäudekomplexe werden erstellt (nur Eigenheime, Wirtschaftsbauten, Großprojekte, …)?
  • Wie müssen die digitalisierten Daten weiter genutzt werden (Nur Bauzeichnungen plotten, Einbindung in die Tragwerksplanung, Einbindung in BIM-Projekte, …)?

So werden Grundrisse und ganze Wohnanlagen, aber auch Industriebauten mit CAD-Programmen wie Architecture der Fa. Autodesk, ArchiCAD der Fa. Graphisoft oder Nemetschek erstellt. Tragwerksberechnungen werden mit entsprechenden Zusatzmodulen in der Regel automatisiert durchgeführt.

Wichtig bei der Wahl eines geeigneten CAD-Programms muss dabei jedoch auch die Möglichkeit eines korrekten Datenaustausches sein. Als die ersten CAD-Programme für das Bauwesen auf dem Markt erschienen, war man froh überhaupt eine erste Digitalisierung von Bauwerken zu ermöglichen; Nachteil war es jedoch, dass Bauwerke, die mit einem CAD-Produkt erstellt wurden mit einem anderen CAD-Produkt nicht geöffnet und weiterbearbeitet werden konnten; auch eine Übertragung zu „benachbarten“ bautechnischen Digitalisierungen, z.B. bei der Heizungs- und Klimatechnik, bei der Landschaftsgestaltung oder auch beim Facility Management, also bei der Betreuung und Verwaltung von Gebäuden war kaum möglich.

Hier war also eine Vereinheitlichung notwendig. Da gerade im Bauwesen unterschiedliche Gewerke von unterschiedlichen Bau- und Architekturbüros bearbeitet werden musste ein Datenaustausch zwischen den unterschiedlichen Programmen gefordert werden. Bisher bekannte Datensaustauschformate, wie z.B. STEP oder IGES allein kommen dabei sehr schnell an ihre Grenzen.

Vor mehr als zehn Jahren ist die international aktive Industrieallianz für Interoperabilität (IAI e.V.) mit dem Ziel gegründet worden, die vielen unterschiedlichen Ziele des Datenaustausches im Bauwesen zu vereinheitlichen und somit zu vereinfachen.

So wird schon lange an einem Datenaustauschformat IFC (Industry Foundation Classes) gearbeitet, mit dem die Prozesse der Fachplaner untereinander und zwischen Bauherrn, Architekten, Planern und anderen Projektbeteiligten mit Hilfe moderner Software ausgetauscht werden können.

Mit BIM als einem übergeordneten und vollständigerem Planungsmodul wurden systematisch noch weitere Gewerke und Baustrukturen in die Digitalisierung integriert, wobei das Datenaustauschformat IFC zur Grundlage einer zu nutzenden  CAD-Software notwendig wurde, da ansonsten eine Erweiterung der Arbeiten auf übergreifende und benachbarte Gewerke nicht mehr garantiert werden konnte.

Merke

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Die IFC (Industry Foundation Classes) ist ein offener herstellerneutraler Standard für den Datenaustausch in der Baubranche und auch darüber hinaus. Im Rahmen der IFC werden alle am Bauwerk existierenden Bauteile als Objekte definiert und in Programmen, die diesen Standard unterstützen, auch wieder als solche interpretiert. Die IFC stellen dem Anwender ein programmübergreifendes, „intelligentes“ Datenmodell für die verschiedenen Planungs-, Bau- und Bewirtschaftungsprozesse zur Verfügung.

Abb.65 zeigt am Beispiel eines allgemeingültigen Datenmanagementsystems, also an einem BIM-Projekt, wo Datenaustausch im Bauwesen erforderlich und notwendig ist. In Tab. 8.1 sind einige wichtige Kürzel der Digitalisierung im Bauwesen ohne Anspruch auf Vollständigkeit einmal zusammengefasst worden.

Tab. 8.1: Zusammenfassung wichtiger Kürzel der Digitalisierung im Bauwesen
KürzelErläuterung
IFCIndustry Foundation Classes
offener herstellerneutraler Standard für den Datenaustausch in der Baubranche
AECArchitecture, Engineering, Construktion 

Konstruktionssoftware im Bauwesen
BIMBuilding Information Modeling 

Methode der optimierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden und anderen Bauwerken mit Hilfe spezieller EDV- und CAD-Lösungen
CADComputer Aided Design rechnerunterstütztes Konstruieren
HKLS;
HLS
SHK
Heizung, Klimatechnik, Lüftung, Sanitär,
Heizung, Lüftung, Sanitär
Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik 

Abkürzungen für verschiedene Bereiche der Sanitärtechnik
FMIndustrie Allianz für Interoperabilität e.V.
internationale nichtstaatliche Organisation von Baufirmen, Planern und Softwarehäusern mit dem Ziel den Datenaustausch mit IFC zu entwickeln
CAFMComputer Aided Facility Management
IAIDie IAI (Industrie Allianz für Interoperabilität e.V.) ist internationale nichtstaatliche Organisation (e.V.) von Baufirmen, Planern und Softwarehäusern mit dem Ziel die Förderung einer gemeinsamen digitalen Beschreibung von Bauwerken, bekannt unter Schlagwörtern wie „digitales Gebäudemodell“, „virtuelles Gebäude“ oder auch „BIM (Gebäudedatenmodellierung)“ im Rahmen der buildingSMART Initiative den Datenaustausch mit IFC zu entwickeln.
IFC Übergabe
Abb.65

Für die Entwicklung des Datenaustauschformates IFC zeichnet die IAI (Industrie Allianz für Interoperabilität) verantwortlich.

Ziel der IAI ist es, im Rahmen der sogenannten buildingSMART-Initiative den modellbasierten Ansatz für die  Optimierung der  Planungs-, Ausführungs-, und Bewirtschaftungsprozesse im Bauwesen zu etablieren und dabei den IFC-Datenaustausch als den Standard durchzusetzen.

Die IAI wurde im Juni 1995 in den USA  gegründet, kurz darauf etablierte sie sich auch in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Skandinavien, in Singapur, Japan, Korea und Australien und jetzt auch in Spanien, Italien und China. Die IAI ist offen für alle Unternehmen, Forschungs- und Bildungsstätten sowie Einrichtungen der öffentlichen Hand, die mit dem Bauwesen verbunden sind: Planer, Bauausführende, Betreiber von Bauwerken oder Hersteller von Software für das Bauwesen. Deutschlandweit hat die IAI mehr als 50 Mitglieder, weltweit sind es mehr als 500.

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Die IAI (Industrie Allianz für Interoperabilität e.V.) ist internationale nichtstaatliche Organisation (e.V.) von Baufirmen, Planern und Softwarehäusern mit dem Ziel die Förderung einer gemeinsamen digitalen Beschreibung von Bauwerken, bekannt unter Schlagwörtern wie „digitales Gebäudemodell“, „virtuelles Gebäude“ oder auch „BIM (Gebäudedatenmodellierung)“ im Rahmen der buildingSMART Initiative den Datenaustausch mit IFC zu entwickeln.

Gesteuert wird die Einführung des IFC also durch die IAI, die in der builingSMART Initiative, einem in Deutschland eingetragenen Verein zusammengefasst wird.

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buildingSMART International ist ebenfalls eine internationale nichtstaatliche non-profit-Organisation. Sie definiert das Austauschformat Industry Foundation Classes (IFC) zum BIM-Datenaustausch im Bauwesen als Baustein der IAI e.V. im deutschsprachigen Raum.

buildingSMART ist ein am 04.10.1995 gegründeter Verein mit Sitz in Berlin