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Technische Darstellungen - Bauwesen - Einführende Hinweise zur Normung

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Technische Darstellungen - Bauwesen

Einführende Hinweise zur Normung

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Bei der „Herstellung“ von Bauzeichnungen sollten wiederum allgemeine Forderungen und Normen eingehalten werden.

Diese beziehen sich sowohl auf

  • die Abmessungen der Zeichnungen, auf
  • die Gestaltung des Zeichenblattes einschließlich der generellen Zeichenregeln, wie z.B. die Darstellung erforderlicher Ansichten bzw. Schnitte
  • und deren eindeutige Beschriftung.

 

 

Bauzeichnungen sind wesentliche Bestandteile der bautechnischen Vorplanung. Sie dienen mit maßstäblichen Darstellungen dem Entwurf, der Genehmigung, der Ausführung sowie der Abrechnung von Bauwerken. Ohne Bauzeichnungen der unterschiedlichsten Art ist der Beginn einer Baumaßnahme, aber auch der regelgerechte Fortschritt und die entsprechende Fertigstellung nicht möglich; auf Grund der Vielzahl von unterschiedlichen Zeichnungen und Zeichnungsarten im Allgemeinen und im Bauwesen im Besonderen muss jedoch eine gewisse Vereinheitlichung und somit Vereinfachung erfolgen.

Die Vereinheitlichung der Produktion und ihrer Erzeugnisse begann als Folge der technischen Entwicklung im 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts zuerst im Maschinenbau zu Beginn des industriellen Zeitalters.

Bei der industriellen Fertigung änderten sich die bisherigen oftmals manuellen Herstellungsverfahren und es begann z.B. die Serien- und Massenfertigung mit größeren Stückzahlen. Es wurde dadurch erforderlich, die Formen und Abmessungen von Wiederholteilen, z. B. Schrauben, Bolzen, Lagern und anderen Maschinenelementen überbetrieblich festzulegen → zu normen.

Diese Aufgabe übernahm der 1917 gegründete Normenausschuss der Deutschen Industrie. Seit dieser Zeit werden Normen unter der Bezeichnung DIN veröffentlicht und zur Anwendung in der Wirtschaft empfohlen.

Diese erfolgreiche Arbeit veranlasste alle anderen Industriezweige, einschließlich des Bauwesens, sich bereits 1926 zum Deutschen Normenausschuss (DNA) zusammenzuschließen.

Um die Eindeutigkeit der Zeichnungen auch im Bauwesen zu garantieren, gibt es auch hier Normen und Regeln für alle darzustellenden Elemente und Inhalte einer technischen Zeichnung.

So werden beispielsweise die Linienarten und die Strichstärken einer technischen Zeichnung in Abhängigkeit ihrer Größe genau festgelegt sowie die möglichen Zeichnungsgrößen definiert. Es gibt sowohl für Schnittansichten Darstellungsregeln als auch für die unter­schiedliche Darstellung der zu zeichnenden Objekte in verschiedenen Ansichten (Vorderansicht, Draufsicht, Seitenansicht etc.); die zeichnerische Darstellung von Normteilen (Schrauben, Muttern, etc.) und Gewinden ist z.B. im Maschinenbau ebenfalls genau definiert.

Merke

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Eine Norm ist ein Dokument, das mit Konsens erstellt und von einer anerkannten Institution angenommen wurde und das für die allgemeine und wiederkehrende Anwendung Regeln, Leitlinien oder Merkmale für Tätigkeiten oder deren Ergebnisse festlegt, wobei ein optimaler Ordnungsgrad in einem gegebenen Zusammenhang angestrebt wird.

Konsens bedeutet hierbei die übereinstimmende Meinung von Personen zu einer bestimmten Frage ohne verdeckten oder offenen Widerspruch.

In Deutschland werden Normen auch für die Gestaltung in Bauzeichnungen genutzt. Diese werden vom Deutschen Institut für Normung e.V. herausgegeben und tragen das Zeichen DIN, ISO, DIN ISO, DIN EN oder auch DIN ISO EN.

Hinweis

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Hinweis zur Begriffsbestimmung:

DINDeutsches Institut für Normung

ISOInternational Organization for Standardization (Internationale Organisation für Normung)

ENEuropäische Norm

Diese so genannten DIN-Normen haben den Charakter von Empfehlungen mit einer technisch-normativen Wirkung. Die Beachtung dieser Normen steht zwar jedermann frei und aus sich heraus haben sie keine rechtliche Verbindlichkeit, doch sollte man sich an diese Normen halten, um besonders die Verständlichkeit und die Vergleichbarkeit der darauf basierenden technischen Zeichnungen zu gewährleisten.

Sowohl beim manuellen als auch beim rechnergestützten Konstruieren und Zeichnen sollten auch deshalb die Regeln und Normen des technischen Zeichnens stets zugrunde gelegt werden, damit keine Unklarheiten oder Fehlinterpretationen innerhalb einer technischen bzw. einer Bauzeichnung auftreten.

Die für Bauzeichnungen maßgebliche Norm ist die

  • DIN 1356-1
    Bauzeichnungen – Teil 1: Arten, Inhalte und Grundregeln der Darstellung – Ausgabe 02-1995.

Seit August 2018 existiert des Weiteren ein aktualisierter Entwurf, der ebenfalls als Grundlage genutzt werden kann:

  • DIN 1356-1
    Bauzeichnungen – Teil 1: Grundregeln der Darstellung – Ausgabe 03-2018

Die Tatsache, dass der aktuelle Entwurf der DIN 1356-1 noch nicht endgültig als Norm definiert wurde zeigt wie schwierig gerade im Bauwesen eine allgemeingültige Norm zu generieren ist.

In einigen Firmen existieren darauf aufbauend noch zusätzliche Firmennormen, die die Gestaltungmöglichkeiten der betreffenden Sache noch weiter einschränken und innerhalb der jeweiligen Firma zu nutzen sind.

In der Praxis ist es wichtig, sich gründlich und auch laufend über die entsprechenden Normen und Neuerscheinungen zu unterrichten. Unterstützt wird dies durch regelmäßig erscheinende Veröffentlichung der DIN in Form von DIN-Katalogen und DIN-Mitteilungen.

Auf die Normen der Papierformate, der Maßstäbe, der Faltung und Ablageformate wurde bereits im einführenden Skript hingewiesen. Deshalb soll hier bei den Bauzeichnungen darauf nicht noch einmal eingegangen werden.

Da jedoch bei den zu verwendenden Linien sowie Schriften und Schriftfeldern erhebliche Änderungen gegenüber z.B. einer Maschinenbauzeichnung existieren, sollte dies hier spezifiziert werden, bevor in einem eigenständigen Kapitel auf die Bemaßung von Bauzeichnungen eingegangen werden wird.