Der Modellstoff ideales Gas eröffnete die Möglichkeit, Zustandsänderungen und die Prozessgrößen Wärme und Arbeit mit einfachen Formeln zu analysieren.
Der allgemeine Zusammenhang zwischen den thermischen Zustandsgrößen F(p,V,T) = 0 gilt für Flüssigkeiten und Dämpfe gleichfalls. Leider sind die zugehörigen Zustandsgleichungen so umfangreich und kompliziert aufgebaut, dass man sie nur mit Hilfe eines Computers auswerten kann. Wenn man bei der Bearbeitung entsprechender Aufgabenstellungen nur mit dem Taschenrechner arbeiten will oder muss, greift man auf so genannte Dampftafeln zurück, in denen die Zustandswerte für eine bestimmte Flüssigkeit oder einen bestimmten Dampf als Computer-Ergebnisausdruck der jeweiligen Zustandsgleichungen tabelliert sind. Für die Ermittlung der thermophysikalischen Eigenschaften von Wasser als Flüssigkeit oder als Dampf greift man zweckmäßig auf Wasserdampftafeln nach IAPWS IF 97 zurück. Bei Vorgabe von Druck p und/oder Temperatur t wird wahlweise das spezifische Volumen, die innere Energie, die Enthalpie oder die Entropie mit fast beliebig wählbarer Genauigkeit zur Verfügung gestellt. Die derzeit genaueste Abbildung der experimentell ermittelten Daten für die Zustandsgrößen p, v, h, u, s von flüssigem Wasser und Wasserdampf sind nach Zustandsgleichungen möglich, die 1995 unter der Bezeichnung IAPWS (International Association for the Properties of Water and Steam) Formulation 1995 for the Thermodynamic Properties of Ordinary Water Substance for General and Scientific Use international angenommen wurden. Daneben wird für den industriellen Gebrauch international ab 1998 die daran angepasste und vereinfachte IAPWS Industrial Formulation 1997 for the Thermodynamic Properties of Water and Steam (IAPWS IF 97) verwendet.
Die Zustandsgleichungen nach IAPWS-IF 97 sind innerhalb von $ 0 \, °C \,\leq \, t \, \leq \, 800 \, °C \, bei \, p \, \leq \, 1000 \, bar $ gültig.
Unten stehende Abbildung zeigt schematisch in zylindrischen Verdampfungsgefäßen mit reibungsfrei beweglichen Kolben als Symbol für einen konstant bleibenden Druck die bei einem isobaren Verdampfungsvorgang technisch wichtigen Dampfzustände in jeweils einem nummerierten Zylinder, die man sich unbedingt fest einprägen muss.