Beim Stufentandemzylinder ist die Vorderradbremse an der hinteren Kammer angeschlossen und analog dazu die Hinterradbremse an der vorderen Kammer. Dies erlaubt eine Steigerung der Bremskraft an der Hinterachse, wenn der Bremskreis der Vorderachse ausfällt. Wie ein Stufentandemzylinder aufgebaut ist, siehst du in der nächsten Abbildung:
SKIZZE 67
Der Durchmesser des schwimmenden Kolben der vorderen Kammer ist geringer und wird mit Druck beaufschlagt. Vernachlässigt man die Reibung, so liegt zwischen Kolben und Zylinderwand der identische Druck in beiden Kammer vor.
Der Druck lässt sich als Funktion der Betätigungskraft darstellen:
Methode
- $ F =$ Betätigungskraft
- $ D = $ Kolbenfläche
- Index $ 1 $ = Vorderachsbremskreis
- Index $ 2 $ = Hinterachsbremskreis
- Index $ 2,ok $ = Funktionstüchtiger Bremskreis
Fällt der Bremskreis der Vorderradbremse aus, so legt sich der mechanisch betätigte Kolben an den schwimmenden Kolben. Daraus ergibt sich für den Druck im Hinterachsbremskreis folgende Funktion:
Methode
- Index $ 2,Ausfall $ = Funktionsuntüchtiger Bremskreis
Unter Berücksichtigung der Ungleichung $ D_2 < D_1 $ gilt bei einer konstanten Betätigungskraft $ F = const $:
Methode
Merke
Jedoch sei an dieser Stelle angemerkt, dass bei einer Vollbremsung die Hinterräder infolge der erhöhten Bremskraft beim Ausfall des Vorderachsbremskreises blockieren können und das Fahrverhalten des Fahrzeugs instabil wird.
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