Inhaltsverzeichnis
William Faulkner (1897 – 1962) sagte einst: „Management nennt man die Kunst, drei Leute dazu zu bringen, die Arbeit von drei Leuten zu verrichten“, was natürlich nicht die ganze Kunst sein kann. Wir werden hier in den nächsten drei Kapiteln drei verschiedene Fragen klären.
Welche Aufgaben hat das Management?
Welche Grundsätze und Regeln sind notwendig?
Wie sehen die Kernaufgaben eines Managers denn wirklich aus?
Wir verwenden in diesem Kurs die Begriffe Unternehmensführung und Management synonym, da sie inhaltlich auch für dasselbe stehen.
Welche Aufgaben hat das Management?
Bereits Koontz und O’Donnell (1964), die dir eventuell aus deinem Studium bekannt sind, haben sich mit der Frage beschäftigt, was denn nun die Aufgaben des Managements sind und kamen zu dem Schluss, dass sich die Aufgaben des Managements in 5 Gruppen einteilen lassen. Wir haben diese einmal in einer Grafik für dich aufbereitet.
Im Einzelnen:
Planung wird in der traditionellen Lehre als „Primat“ bezeichnet, da sie nach Koontz und O’Donnell allen anderen Schritten vorrausgeht. Sie gilt als die Überlegung, was erreicht werden kann und auf welche Weise dies geschehen soll. Planung ist also das Vorwegnehmen einer in der Zukunft liegenden Handlung, die in verschiedenen Planungshorizonten liegen kann.
Organisation bezeichnet das Aufstellen von Regeln und Strukturen um ein Unternehmen zu ermöglichen. Teil der Organisation ist es, z. B. die geplanten Aufgaben in Teilaufgaben zu zerlegen und bestimmten Bereichen zuzuordnen.
Personalbereitstellung muss eigentlich gar nicht wirklich erklärt werden, da der Begriff an sich schon selbsterklärend ist. Es ist allerdings anzufügen, dass zur Personalbereitstellung auch die Optimierung des vorhandenen Personals durch z. B. Schulungen und die Schaffung von Anreizen für Mitarbeiter gehört.
Führung ist nun der notwendige Schritt, der gegangen werden muss, um ein effizientes und wertschöpfendes Unternehmen zu ermöglichen. Die Führung sorgt dafür, dass die Mitarbeiter langfristig und fest den Zielen und Grundsätzen des Unternehmens folgen.
Controlling unterscheidet sich von anderen Managementfunktionen, da es prüft, inwieweit die anderen Führungsaufgaben erfüllt wurden.
Diese Erkenntnisse haben die angloamerikanische „Managemant Process School“ zu ihrer Zeit stark beeinflusst und stellen auch heute noch einen wichtigen Meilenstein in der Unternehmensführungstheorie dar. Anders als Koontz und O’Donnell geht man in der heutigen Forschung nicht mehr vom Primat der Planung aus. Vielmehr gibt es einen „kontrollierten“ Ablauf, welcher revolviert wird.
Somit werden also alle Schritte immer wieder kontrolliert, um letztlich ein effizientes Unternehmen zu gewährleisten.
Welche Grundsätze und Regeln sind notwendig?
Für die Effizienz eines Unternehmens sind bestimmte Regeln und Strukturen vonnöten.
Zunächst teilen wir hierfür das Unternehmen in drei Kategorien ein:
Das obere Management bestimmt die (langfristigen) Ziele und die Unternehmenspolitik.
Das mittlere Management setzt die Politik in einzelne Maßnahmen und Projekte um.
Das untere Management steuert die Ausführung und kontrolliert sie.
Die Anforderungen wie auch die Bedingungen sinken, je höher das Management angesiedelt ist. So hat zum Beispiel das untere Management sehr viele Restriktionen. In Zeiten von flachen Hierarchien kann es aber auch vorkommen, dass wenige bis keine Unterschiede zwischen den einzelnen Managementstufen existieren.
Wie sehen die Kernaufgaben eines Managers denn wirklich aus?
Was machen Manager denn tatsächlich? Diese Frage stellte sich schon Mintzberg (1975) und kam zu interessanten Ergebnissen. Eines seiner bekanntesten Zitate zur Managementfrage lautet:
Merke
Genau das hat Mintzberg dann gemacht und geprüft, was Manager tatsächlich tun. Er hat Manager beobachtet, ihre Aktivitäten protokolliert, aggregiert und kategorisiert. Daraus verdichtete er dann zehn Managementfunktionen, die wiederum drei verschiedenen übergeordneten Rollen zugeordnet werden können.
Kurz gefasst:
Der Begriff Unternehmensführung umfasst alle Maßnahmen zur Gestaltung, Steuerung und Entwicklung eines Unternehmens. In vielen innovativen Unternehmen ist dieser Begriff jedoch längst dem englischen Synonym Management gewichen. Im Rahmen des Kurses wirst du gelegentlich das Wort Unternehmensführung und an anderen Stellen das Wort Management lesen. In beiden Fällen meint der Wirtschaftswissenschaftler jedoch das Gleiche.
Merke
Beide Varianten werden wir in den kommenden Kurstexten ausführlich behandeln.
Weitere interessante Inhalte zum Thema
-
Einführung in die Unternehmensführung
Vielleicht ist für Sie auch das Thema Einführung in die Unternehmensführung aus unserem Online-Kurs Unternehmensführung für Ingenieure interessant.
-
Grundlegende Annahmen der Elastostatik
Vielleicht ist für Sie auch das Thema Grundlegende Annahmen der Elastostatik (Grundlagen) aus unserem Online-Kurs Technische Mechanik 2: Elastostatik interessant.