Inhaltsverzeichnis
Der Begriff Gruppe ist für Unternehmen zu allgemein gefasst. Aus diesem Grund differenziert man Gruppen nach unterschiedlichen Gesichtspunkten:
- Gruppengröße
- Grad der Solidarität/Intimität
- Organisationsart
- Aktivität im Betrieb
- Gruppenerscheinung
Gruppengröße
Diese Unterscheidung fällt einfach. Je nach Gruppengröße spricht man entweder von
- Kleingruppen (5-9 Personen) $ \rightarrow $ Problemlösungsgruppen oder
- Großgruppen (10-25 Personen) $ \rightarrow $ Arbeitsgruppen
Dabei sollte die Gruppengröße bei Großgruppen nicht mehr als 25 Personen umfassen, da ansonsten das Wir-Gefühl aufweicht und die Tendenz zur Grüppchenbildung innerhalb der Gruppe besteht. Auch wird der ausreichende Informationsfluss für alle Gruppenmitglieder zunehmend komplizierter.
Kleine Gruppen sollten immer dann gewählt werden, wenn ein besonders intensiver Wissensaustausch erreicht werden soll.
Grad der Solidarität/Intimität
Dieses Unterscheidungsmerkmal schlüsselt Gruppen nach dem Maß an Intimität auf. Man unterscheidet grundsätzlich:
- Primärgruppen
- Sekundärgruppen
Primärgruppen
Primärgruppen sind stabile Kleingruppen, in denen Face-to-Face miteinander agiert wird. Dies erlaubt intime und direkte Kontakt zwischen den Gruppenmitgliedern sowie den Aufbau und Erhalt von emotionalen Bindungen. In Unternehmen treten Primärgruppen beispielsweise im Bereich Mitarbeitercoaching auf.
Sekundärgruppen
Sekundärgruppen hingegen sind bewusst geplante und rational agieren Gruppen, die sich einer bestimmten Aufgabenstellung widmen. Die Entstehung eines Wir-Gefühls wird hingegen nicht angestrebt.
Organisationsgrad
Unterteilt man Gruppen hinsichtlich ihres Organisationsgrades so betrachtet man hierzu die Entstehungsgründe, Bedürfnisse und Anliegen der Gruppe. Hierbei unterscheidet man zwischen
- formellen Gruppen und
- informellen Gruppen.
Formelle Gruppe
Bei dieser Gruppe steht die Aufgabenstellung im Vordergrund. Die Gruppenmitglieder sind bewusst ausgewählt und die Gruppenarbeit ist rational organisiert. Die Rangordnung der Mitglieder ist nicht selbstbestimmt, sondern wird von der übergeordneten Instanz vorgegeben.
Informelle Gruppe
Diese Gruppe kennzeichnet, dass sie spontan entsteht und ihr keine Planung vorausgeht. Anstelle der Aufgabenstellung steht hier die Befriedigung der Mitarbeiterbedürfnisse im Vordergrund. Auch die Rangordnung wird innerhalb der Gruppe bestimmt und gründet auf Sympathiebeziehungen der Gruppenmitglieder, die oft schon in längerfristigem Kontakt zueinander stehen.
Aktivität im Betrieb
Eine weitere Einteilungsmöglichkeit für Gruppen ist die Aktivität im Betrieb. Hierbei sind folgende Gruppen zu nennen:
- Arbeitsgruppen $ \rightarrow $ Die Gruppe besteht aus Mitarbeitern und Führungsperson.
- Projektgruppen $ \rightarrow $ Die Gruppe besteht aus Experten aus unterschiedlichen Bereichen und Unternehmensebenen. Die Aufsicht hat der Projektleiter.
- autonome Gruppen $ \rightarrow $ Die Gruppe arbeitet autonom und entscheidet selbst über die Wahl eines Gruppenführers,
- teilautonome Gruppen $ \rightarrow $ Die Gruppe arbeitet größtenteils autonom, unterliegt aber einer gelegentlichen Kontrolle.
- Wertanalysegruppen $ \rightarrow $ Die Gruppenmitglieder erfassen den Ist-Zustand und entwickeln bereichsübergreifende Ideen für die Erreichung eines formulierten Soll-Zustandes
Gruppenerscheinung
Die Gruppenerscheinung erfasst Gruppen nach ihrer äußeren, objektiv/subjektiv wahrgenommenen Erscheinung. Gängige Gruppenarten sind:
- alte Gruppen $ \leftrightarrow $ neue Gruppen
- leistungsstarke Gruppen $ \leftrightarrow $ leistungsschwache Gruppen
- stille Gruppen $ \leftrightarrow $ auffällige Gruppen
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