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Unternehmensführung - VIE-Theorie nach Vroom

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Unternehmensführung

VIE-Theorie nach Vroom

Anstregung - Belohnung/Anerkennung
Anstregung - Belohnung/Anerkennung

Die Valenz-Instrumentalitäts-Erwartungs-Theorie des kanadischen Wissenschaftlers Vroom ist eine Prozesstheorie, die den Weg-Ziel-Ansatz verfolgt. Dieser Ansatz besagt, dass ein Mitarbeiter nur dann Leistung (abstrakter Weg) abruft, wenn er dadurch auch das gewünschte Handlungsergebnis (abstraktes Ziel) erreichen kann. Es liegt also seitens des Mitarbeiters eine persönliche Nutzenmaximierung vor. 

Grundbegriffe

Vroom verwendet für seine Theorie drei Grundbegriffe:

  • Valenz: Wertigkeit des Endergebnisses $ \rightarrow $ Gehalt
  • Instrumentalität: Erwartung der gewünschten Zielerreichung $ \rightarrow $ Ergebnis-Folge-Erwartung
  • Erwartung: Wahrscheinlichkeit, dass bestimmtes Verhalten auch gewünschtes Ziel erreicht $ \rightarrow $ Handlungs-Ergebnis-Erwartung

Handlungs-Ergebnis-Erwartungen werden durch persönliche Merkmale eines Mitarbeiters beeinflusst.

Ergebnis-Folge-Erwartungen werden durch externe Faktoren wie Vorgesetzte und Unternehmensregeln beeinflusst. 

Merke

Hier klicken zum AusklappenNach Vroom sind besonders die Valenz und die Erwartung für die Motivation/Leistungsbereitschaft eines Mitarbeiters entscheidend.

Beispiel

Hier klicken zum AusklappenBetrachten wir hierzu zwei Unternehmen. Beide produzieren Massenware. Im Unternehmen A müssen die Mitarbeiter eine Mindestmenge von 100 Produkten pro Arbeitsschicht erzeugen um eine fixe Vergütung zu erhalten. Im Unternehmen B werden die Mitarbeiter für die gleiche Tätigkeit nicht fix, sondern nach Stückzahl entlohnt. Damit dieses Beispiel auch nachvollziehbar wird, gehen wir davon aus, dass der Mitarbeiter aus Unternehmen A für seine Arbeit 100 €/Schicht erhält und der Mitarbeiter aus Unternehmen B pro Stück eine Vergütung von 1 € erhält. Beide arbeiten an Maschinen, die einen Output von ca. 15 Stück/Stunde zulassen. Die Arbeitszeit beträgt für beide Mitarbeiter 8 Std/Schicht.  

Welcher Mitarbeiter wird nach dem Weg-Ziel-Ansatz morgens mehr Leistungsbereitschaft vorweisen?

In den meisten Fällen wird der Mitarbeiter des Unternehmens B mehr Produkte herstellen, weil die Belohnung bei maximaler Leistung höher ausfällt als im Unternehmen A. 

Ergebnisstufen

Der gesamte Weg-Ziel-Ansatz wird von Vroom in zwei Ergebnisstufen unterteilt:

Ergebnisstufe 1: Handlungsergebnisse $ \rightarrow $ Hier werden die Mittel (wie z. B. Belohnungen) als Anreiz für ein gewünschtes Leistungsverhalten erfasst.

Ergebnisstufe 2: Handlungsfolgen $ \rightarrow $ Hier werden die Gründe (wie z. B. individuelle Bedürfnisse) erfasst, die auch auf andere Lebensbereiche eine Auswirkung haben. Beispiel: mehr Arbeit, weniger Freizeit, dadurch eventuelle Beförderung

Da jeder Mitarbeiter durch unterschiedliche Motive geprägt ist, sind die Wege, die ein Mitarbeiter wählt, um seine persönlichen Ziele zu erreichen, unterschiedlich. Er muss also vor jeder Entscheidung abwägen, ob den einen Weg (bspw. mehr Leistung ohne zusätzliche Bezahlung) oder den anderen Weg (bspw. weniger Leistung, da keine Lohnsteigerung möglich ist) geht. 

Fasst man alles in einem Gedanken zusammen, so wäre dieser aus der Sicht eines Mitarbeiters: Strenge ich mich besonders an oder lasse ich es bleiben?

Formale Darstellung der VIE-Theorie

Motivation = Valenz x Erwartung