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Im vorherigen Kurstext haben wir uns mit der Analyse der Ausgangssituation und der Umwelt beschäftigt. Wir gehen nun davon aus, dass eine strategische Analyse bereits vorliegt und man nun versucht, Strategien zu formulieren, um diese anschließend zu implementieren.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Strategien zu entwickeln. Wir wollen in diesem Kurs die BCG Matrix zur Portfolioanalyse verwenden.
Diese wurde von der Unternehmensberatung Boston Consulting Group entwickelt und ist die Grundlage vieler moderner Analysen.
Dabei geht man wie folgt vor:
Man erstellt ein Diagramm mit dem Marktwachstum auf der Ordinate und dem relativen Marktanteil auf der Abszisse.
Der relative Marktanteil wird berechnet, indem man den Quotienten aus dem eigenen Umsatz und dem Umsatz des stärksten Konkurrenten bildet.
Die Produkte werden in die Matrix als Blase eingetragen und entsprechend ihrer Position bewertet.
Man nimmt eine grundsätzliche Einteilung in 4 verschiedene Kategorien vor:
Mit „Questionmark“ werden alle Bereiche markiert, die ein großes Wachstum versprechen, an denen das Unternehmen aber nur einen geringen relativen Marktanteil besitzt.
Mit „Poor Dog“ werden alle Bereiche markiert, die kein Wachstum versprechen und an denen das Unternehmen nur einen geringen relativen Marktanteil besitzt.
Mit „Cash Cow“ werden alle Bereiche markiert, die zwar kein Wachstum versprechen, an denen der relative Marktanteil des Unternehmens aber sehr hoch ist.
Mit „Stars“ werden alle Bereiche markiert, die ein großes Wachstum versprechen und an denen das Unternehmen einen großen relativen Marktanteil besitzt.
In dieser Matrix trägt man die einzelnen Produkte und Dienstleistungen ein und kann dann Strategien entwickeln.
Grundsätzlich kann man zwischen drei Normstrategien wählen:
Investitionsstrategien (für Bereiche mit hohem Wachstum)
Desinvestitionsstrategien (bei geringem Wachstum)
Abschöpfungsstrategien (zur Generierung freier Liquidität)
Das Unternehmen kann dabei unter Umständen auch Synergieeffekte nutzen, die bei der Verflechtung der einzelnen (Teil)-Strategien entstehen.
Merke
Bewertung der Strategien
Zuletzt muss man noch eine Bewertung der Strategien vornehmen und ungeeignete aussortieren. Strategien müssen dabei einige Kriterien erfüllen. Folgende Kriterien lassen sich in den meisten Literaturen finden:
Durchführbarkeit
Akzeptanz (sowohl durch Mitarbeiter als auch durch Abnehmer und andere Stakeholder)
Stimmigkeit
Robustheit (gegenüber Veränderungen)
ethische Vertretbarkeit (findet sich hauptsächlich in neuerer Literatur)
Flexibilität
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