Aus der Realität sollte dir bekannt sein, dass sich die Theorie und die Praxis nicht immer vereinbaren lassen. Die Konzeption ist ein Zwischenschritt zwischen der Theorie und der Praxis und versucht, beide Elemente so zu verbinden, dass ein anwendungsfähiges System entsteht, dass eine gute theoretische Fundierung hat.
Wir wollen einige Controllingkonzepte kurz tabellarisch darstellen und dann kurz auf den Inhalt und das Verständnis der Konzeptionen eingehen:
klassisches Verständnis | |
Konzeption | Vertreter (beispielhaft) |
rechnungswesenorientierte Konzeptionen | Schneider |
informationsorientierte Konzeptionen | Reichmann |
Koordinationsorientierte Konzeptionen | Horváth und Küpper |
Rechnungswesenorientierte Konzeptionen
Schneider stellte ein Controlling auf, das rein auf Daten des Rechnungswesens basierte. Daraus resultiert auch eine reine Betrachtung monetärer Größen. Qualitative Fragestellungen bleiben völlig unbeantwortet. Es handelt sich um ein reines „financial controlling“
Informationsorientierte Konzeptionen
Reichmann verstand das Controlling als Instrument zur Unterstützung des Managements mit Informationen. Nach seinem Verständnis dient das Controlling zur Informationsverarbeitung und -vermittlung für die Geschäftsleitung. Auch sein Konzept umfasst nur monetäre Größen und genügt somit nicht den modernen Anforderungen an das Controlling.
Koordinationsorientierte Konzeptionen Horváth und Küpper
Horváth und Küpper sahen das Controlling beide als Koordinationsintrument für das Management. Im Gegensatz zu Reichmann waren sie der Ansicht, dass nicht nur Informationen vermittelt werden, sondern dass das Controlling als Instrument zur Koordination verstanden werden kann. Beide waren der Ansicht, dass das Controlling ein Subsystem der Führung sein sollte. Küpper verstand dieses System aber etwas weitergehender als Horváth und stellte auch andere Unternehmensbereiche unter das Controlling. Er kann damit schon als modernerer Ansatz verstanden werden.
Merke
Dieser Ansatz von Jürgen Weber und Utz Schäffer legt alle Entscheidungen, die reflexiv oder intuitiv vom Management getroffen wurde zu Grunde und versucht diesen objektiv zu betrachten. Sinn dieses Ansatzes ist es, Prozesse, Entscheidungen und Situationen im Unternehmen rational zu reflektieren und zu kontrollieren. Insofern wird hierbei versucht, die irrationalen Entscheidungen, die teilweise getroffen werden, rational zu hinterfragen.
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