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Unternehmensführung - Führungsprozess

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Der Führungsprozess, bzw. Managementprozess, ist, wie der Name bereits verrät, ein Prozess bei dem Unternehmensziele und deren Umsetzung schrittweise von der Unternehmensführung formuliert werden. Der Prozess beginnt mit der Erfassung der Ziele und endet mit der Kontrolle der erfolgreichen Umsetzung. Insgesamt lassen sich 7 Teilphasen unterscheiden:

  1. Zielbildungsphase
  2. Problemanalysephase
  3. Suchphase
  4. Bewertungsphase
  5. Entscheidungsphase
  6. Realisationsphase
  7. Kontrollphase

1. Zielbildungsphase:

In dieser Phase legt die Unternehmensführung die Ziele fest, die zukünftig erreicht werden sollen. Anders ausgedrückt, wird hier überlegt, wie das Unternehmen in Zukunft dastehen soll. Es wird also eine zukünftige Realität definiert. 

Diese Phase nimmt besonders viel Zeit und Ressourcen in Anspruch. 

Zielfunktionen

Zu Beginn werden Zielfunktionen formuliert, die zukünftig erfüllt werden sollen. Hierzu zählen:

  • Bewertungsfunktionen
  • Auswahlfunktionen
  • Steuerungsfunktionen
  • Koordinationsfunktionen
  • Motivationsfunktionen und
  • abschließende Kontrollfunktionen

Zieldifferenzierung

Ist man sich sicher diese Vorgaben erfüllen zu können, beginnt man die Ziele voneinander zu differenzieren und einer der beiden bereits bekannten Gruppen zuzuordnen.

  • Formalziele: Umsatzziele, Kostenziele, Gewinnziele
  • Sachziele: Produktionsziele, Beschaffungsziele, Vertriebsziele

Innerhalb der Formalziel- und Sachzielplanung lassen sich wechselseitige Beeinflussungen zwischen den Unternehmensbereichen erkennen. 

Beispiel

Hier klicken zum AusklappenFormalzielplanung: Ein neues Produkt soll auf den Markt gebracht werden. Grob unterteilt sind drei Unternehmensbereiche betroffen. Die Beschaffungsabteilung, die Produktionsabteilung und die Absatzabteilung. Wie könnte eine wechselseitige Beeinflussung/Zielvorgabe aussehen?

1. Die Beschaffungsabteilung verfolgt das Ziel, den Bedarf der Produktionsabteilung an Einsatzstoffen hinsichtlich Menge und Terminierung zu befriedigen.

2. Die Produktionsabteilung verfolgt das Ziel, den Bedarf der Absatzabteilung an Fertigprodukten hinsichtlich Menge und Terminierung zu befriedigen.

3. Die Absatzabteilung verfolgt das Ziel, den Bedarf der Kunden bzw. des Absatzmarktes an absatzfähigen Produkten hinsichtlich Menge und Terminierung zu befriedigen. 

Beispiel

Hier klicken zum AusklappenSachzielplanung: Die Kosten für das neue Produkt sollen optimiert werden. Auch hier sind die drei zuvor behandelten Unternehmensbereiche involviert. Wie sieht es hier aus?

1. Die Beschaffungabteilung muss gewährleisten, dass die Kosten für die Eingangsstoffe, die in den Produktionsprozess eingehen, minimal und damit optimal sind.

2. Die Produktionsabteilung muss gewährleisten, dass die Fertigungskosten im Produktionsprozess minimal sind.

3. Die Absatzabteilung muss neben der Optimierung der Vertriebskosten auch eine Gewinnmaximierung gewährleisten, damit das Produkt am Markt erfolgreich vertrieben werden kann. 

Merke

Hier klicken zum AusklappenDie Bereiche 1 bis 3 erzeugen Gesamtkosten für ein Produkt, welche letztlich mindestens durch den Verkaufspreis abgedeckt werden müssen. Sind die Kosten in einem der Bereiche nicht optimiert, so führt dies letzlich zu einer suboptimalen Gestaltung des Verkaufspreises und schließlich zu einem Wettbewerbsnachteil auf dem Absatzmarkt. 

Ist der gewünschte Markt vollkommen durchdrungen, d. h. es hat sich unter den Mitbewerbern ein Marktgleichgewichtspreis eingestellt, so führt dies zu einer Gewinnminimierung, schlimmstenfalls zu einem Verlust, wenn der Verkaufspreis nicht oberhalb der Gesamtkosten liegt.

Hierzu ein einfaches Zahlenbeispiel:

 

Beispiel

Hier klicken zum AusklappenAuf dem Markt für Unterhaltungselektronik seien drei nicht namentlich genannte Spielkonsolenhersteller vorhanden. Auch wenn es nicht ganz der Realität entspricht, seien die Geräte hinsichtlich Qualität, Leistung, Spieleauswahl und anderen technischen Faktoren äquivalent zueinander. Hersteller A und Hersteller B bieten ihre Konsolen zum Preis von jeweils 399 EUR an. 

Hersteller C beschafft seine Konsolenbestandteile für 150 EUR. Die Produktion verschlingt zusätzlich 160 EUR. Maßnahmen für Vertrieb, Marketing usw. erhöhen die Kosten noch einmal um 120 EUR auf Gesamtkosten von 430 EUR.

Man geht nun davon aus, dass der Kunde zwischen den Geräten indifferent ist. Hat der Hersteller C nun ein großes Problem und wenn es ihm nicht gelingt, seine Kosten unter den Verkaufspreis der Konkurrenz zu drücken, wird er mit seiner Konsole entweder keinen Absatz generieren können oder er verkauft seine Konsole zum Marktpreis von 399 EUR und fährt einen Verlust ein. 

Dieses Beispiel soll dir verdeutlichen, wie wichtig die Formalzielplanung für ein Unternehmen ist. 

Hinweis

Hier klicken zum AusklappenIm kommenden Kurstext behandeln wir dann die Teilphasen 2 - 7.