Besteht ein räumliches Tragwerk aus eindimensionalen Tragelementen, so handelt es sich hierbei um ein Stabtragwerk (auch: Stabwerk).
Ein Stabtragwerk setzt sich aus geraden oder gekrümmten Stäben oder Balken zusammen. Die Stäbe und Balken sind biegesteif oder gelenkig miteinander verbunden.
Die Berechnung räumlicher Stabtragwerke ist sehr aufwendig und kompliziert. Für die Vereinfachung wird das reale Tragwerk gedanklich in ebene Teilstrukturen zerlegt, man sagt auch, das Tragwerk wird idealisiert. Die Ergebnisse der Berechnungen am idealisierten Tragwerk sind näherungsweise genau.
Wir werden im folgenden Stabtragwerke und Fachwerke wie folgt voneinander unterscheiden:
- Ein Stabtragwerk besteht aus Balken mit gerader, gekrümmter oder geknickter Balkenachse. Die Balken sind biegesteif oder gelenkig miteinander verbunden. Dabei sind die Balken sehr dünn (wie Stäbe) und übertragen Normalkräfte, Querkräfte sowie Biegemomente.
- Ein Fachwerk hingegen besteht aus Stäben, welche gelenkig miteinander verbunden sind. Die Stäbe nehmen nur Normalkräfte auf (Zug- oder Druckbeanspruchung).
Hinweis
Wichtig: Stäbe wie sie in Fachwerken vorkommen nehmen nur Kräfte normal zur Stabachse (=Normalkräfte) auf. Balken hingegen nehmen Kräfte normal und quer zur Balkenachse sowie Momente auf. In der Praxis liegt häufig eine Mischform vor.
Zu den Stäben bzw. Balken kommen als Konstruktionselemente die äußeren Abstützungen (Lagerkräfte) sowie die Verbindungen (z. B. Gelenke) hinzu.
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