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Die Trommelbremse wird an der Hinterachse verbaut und ist die mit Abstand älteste Entwicklung von Radbremsen. In der nächsten Abbildung ist eine Trommelbremse ohne Bremstrommel dargestellt.
Der Bremsträger wird mit 4 Schrauben an der Achse des Fahrzeugs montiert. Auf dem Bremsträger sind Bremsbacken über Stützlager drehbar gelagert und der Radbremszylinder, welcher für die Betätigung benötigt wird, montiert. Spiralfedern gewährleisten, dass sich die Bremsbeläge nach der Betätigung wieder in ihre Ausgangsposition zurückziehen. Die Radnabe befindet sich zwischen Bremsträger und Bremstrommel und wird über eine zentrale Bohrung relativ zur Bremsträgerplatte montiert. In dieser Abbildung ist die Radnabe aber nicht sichtbar.
Die Bremstrommel schiebt man beim Zusammenbauen über die Bremsbacken und zentriert sie auf der Radnabe. Die Radnabe ragt über die Bremstrommel hinaus, damit eine Montage der Reifen noch möglich ist.
Damit das Rad angebracht werden kann, besitzt die Bremstrommel 4 Löcher, durch die die Radbolzen durchgesteckt werden können. Dies erlaubt eine Verschraubung von Rad und Radnabe.
Merke
In manchen Fahrzeugen, in denen ein Rad nicht angetrieben wird, verbaut man Bremstrommel und Radnabe als ein Bauteil. Im Normalfall unterscheiden sich Trommelbremsen hinsichtlich der Positionierung, Lagerung und Betätigung der Bremsbacken.
So können wir folgende Bremsen unterscheiden:
- Simplexbremse
- Duplexbremse
- Servobremse
Eine Weitere Unterscheidungsmöglichkeit besteht hinsichtlich der Backenführung:
- Bremsbacken mit festem Drehpunkt
- Bremsbacken als Gleitbacken mit paralleler oder schräger Ausführung
Simplexbremse
Die Simplexbremse findet man bei Pkw oft an der hinteren Achse. Sie funktioniert mit einem doppelt wirkenden Radzylinder, der die Bremsbacken betätigt.
Die Reibkraft verstärkt in der Drehung die Anpresskraft der auflaufenden Bremsbacke (VI) und reduziert die Anpresskraft der ablaufenden Bremsbacke (VII). Aus der Tangentialkraft ergibt sich eine Resultierende, die ein Moment um den Drehpunkt der Bremsbacke erzeugt. Bei der auflaufenden Bremsbacke wirkt das Moment in die Richtung des Betätigungsmoments.
Bei der ablaufenden Bremsbacke hingegen erzeugt die Tangentialkraft ein Moment um den Drehpunkt. Diese entstehende Kraft wirkt der Betätigungskraft entgegen und verringert somit die Anpresskraft des Belags.
Duplexbremse
Anders als die Simplexbremse besitzt die Dumplexbremse zwei Bremszylinder.
Merke
Dadurch liegen zwei auflaufende Bremsbacken infolge einer Drehbewegung vor. Wird die Drehbewegung geändert, werden aus den auflaufenden Bremsbacken ablaufende Bremsbacken.
SKIZZE 71
Damit auch beim Rückwärtsfahren eine selbstverstärkende Wirkung erzielt werden kann, verwenden Duo-Duplexbremsen doppelt wirkende Radzylinder mit Anschlägen.
Merke
Dabei werden die Bremskolben im oberen Radbremszylinder nach rechts verschoben und im unteren Radbremszylinder nach links. Die Bewegung endet mit dem Erreichen der Anschläge am Bremskolben.
In diesem Punkt stützt sich die linke Bremsbacke am oberen Ende ab und die rechte Bremsbacke am unteren Ende.
Merke
Servobremse
Der gemeinsame untere Lagerpunkt der Bremsbacken ist bei der Servobremse nicht fix auf der Bremsträgerplatte sondern schwimmend ausgeführt.
SKIZZE 72
Dies bewirkt, dass sich im Bremsfall die linke auflaufende Bremsbacke an der rechten Bremsbacke abstützt. Die Abstütztkraft wird gegenüber der Bremszylinderkraft verstärkt und betätigt die rechte Bremsbacke. Die Bremsbacke wird dann durch den Radbremszylinder abgestützt und zur auflaufenden Bremsbacke. Dies erhöht die Selbstverstärkung. Um auch beim Rückwärtsfahren eine Selbsverstärkung zu erzielen, wird analog zur Duo-Duplexbremse bei der Duo-Servobremse ein doppelseitiger Radbremszylinder mit Anschlägen verbaut.
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