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Beim Warmwalzen findet die Umformung oberhalb der Rekristallisationstemperatur des Werkstoffes statt.
Das Walzgut bezeichnet man als Bramme, Vorblock oder Knüppel.
Prozesstemperaturen:
- Bei Stahl liegt die Umformungstemperatur zwischen ca. 700 - 1260 °C.
- Bei Aluminium hingegen liegt die Temperatur in einem Bereich von 250 - 500 °C.
Der Vorteil bei diesen Prozesstemperaturen liegt darin, dass das Walzgut weicher ist und mit einer verhältnismäßig geringen Kraft umgeformt werden kann. Bei Stahl kommt hinzu, dass er sich im austenitischen und nicht ferritischen Zustand befindet.
- austenitisch: kubisch flächenzentrierte Anordnung der Eisenatome
- ferritisch: kubisch raumzentrierte Anordnung der Eisenatome
Merke
Hat eine Bramme nach dem Gießen noch eine Dicke von 240 mm, beträgt diese nach dem Durchlaufen der Warmbreitbandstraße nur noch 0,8 mm. Geringere Dicken sind nicht möglich, da ansonsten das Band zwischen den Walzdurchläufen zu sehr abkühlt.
Im Flachstahlbereich sind Umformungsgrade von ca. 1:120 typisch. Weitere Bearbeitungen, also Reduzierungen der Dicke erfolgen dann im Kaltwalzbereich.
Während des Walzens erfolgt ein Zwischenglühen, um höhere Umformungsgrade realisieren zu können. Täte man dies nicht, so läge der Umformungsgrad bei lediglich 1:10.
Anwendungszwecke
Je nach Anwendungszweck unterscheidet man:
- Warmbreitbandstraßen: Bleche
- Drahtstraßen: Drähte
- Stabstraßen: Rund- und Kantmaterial
Ist beispielsweise bei Stahl die Temperatur auf unterhalb von 740 °C abgekühlt, so werden diese zu Bunden aufgehaspelt.
Aluminium
Bei Aluminium als Reinstoff oder als Legierung können Warmbanddicken von 2-6 mm gewalzt werden, auch hier sind geringere Dicken nicht möglich, da das Band zu schnell abkühlt.
Eine weitere Dickenabnahme kann nur mit Kaltwalzen erzielt werden.
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