Inhaltsverzeichnis
Die Reibung stellt besonders für Lager eine besondere Herausforderung dar.
Nachfolgend möchten wir Lager in Bezug auf die auftretende Reibung unterscheiden.
Merke
Lager lassen sich in Bezug auf die Art der Relativbewegung der einzelnen Lagerbestandteile (Innenring, Außenring, Wälzkörper, Lagerbuchse, ...) zueinander wie folgt nach ihrer Reibungsart einteilen:
- Lager mit Gleitreibung $ \rightarrow $ Gleitlager $\rightarrow $ Beispiel: Lagerschale mit Kunststoff- (Teflon) oder Kupferbeschichtung
- Lager mit Rollreibung $ \rightarrow $ Wälzlager $\rightarrow $ Beispiel: Rillenkugellager
- Lager mit Bohrreibung $ \rightarrow $ Spitzenlager $ \rightarrow $ Beispiel: Achslager im Modellbahnbau (Heute unüblich, daher nicht Gegenstand dieses Kurses!)
Gleitlager mit Gleitreibung
Das Prinzip der Gleitreibung ist im nachfolgenden Bild grafisch dargestellt.
Gleitreibung liegt immer dann vor, wenn zwei Körper aufeinander "gleiten". Die Körper befinden sich also bereits in Bewegung. Die Gleitreibung ist dabei eine Kraft, die permanent gegen die anschiebende Kraft wirkt.
Im Gegensatz dazu liegt Haftreibung vor, solange die Körper noch nicht in Bewegung sind – also aneinander haften.
Merke
Die Gleitreibung ist immer geringer als die Haftreibung.
Soll ein ruhender Körper bewegt werden, muss man zunächst die Haftreibung überwinden. Ist die Haftreibung überwunden, setzt man den Körper in Bewegung und die Reibkraft fällt im selben Moment auf den geringeren Gleitreibungswert zurück.
In der anschließenden Abbildung siehst du die Antriebswelle einer Schiffsschraube, welche in zwei Gleitlagern gelagert wurde.
Das nächste Bild zeigt dir die schematische Darstellung einer Lagerschale sowie einige praktische Beispiele:
Die Lagerschale wird fast immer auf der Innenseite mit einer Nut und einer Bohrung versehen, damit das Lager von außen mit Schmiermittel versorgt werden kann.
Wälzlager mit Rollreibung
Zwischen bewegten und fest stehenden Bauteilen der Lagerung sind bei einem Wälzlager zusätzlich verschiedenartige Wälzkörper angeordnet. Die Abwälzbewegung der Wälzkörper ruft eine nur sehr geringe Rollreibung hervor. Zwangsläufig vorhandene Werkstoffkontakte beim Abwälzen bewirken jedoch auch bei bester Schmierung immer einen bestimmten Verschleiß.
Hier siehst du zuerst die Wirkweise der Rollreibung.
Ein typisches Wälzlager stellt das Zylinderrollenlager dar, welches nachfolgend dargestellt ist.
In dieser Abbildung handelt es sich um ein einlagiges Zylinderrollenlager. Die Abwälzbewegung wird durch die Zylinder im Lager gewährleistet, die hier nicht auf Abstand zueinander gehalten werden (kein Käfig).
In der nachfolgenden Abbildung ist der Aufbau eines Wälzlagers nochmals dargestellt, wobei mögliche unterschiedliche Arten von Wälzkörpern aufgezeigt werden.
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