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Das Handformen als Formverfahren eignet sich besonders gut, um kleine Serien von kleinen bis sehr großen Gussstücken zu erzeugen. Unabhängig vom Werkstoff bewirkt die Schwerkraft die Formfüllung. Besonders drei Gießverfahren lassen sich unterscheiden:
offener Herdguss
gedeckter Herdguss
Kastenformgießen
Offener Herdguss
Beim offenen Herdguss erhält man als Gussstück ein ungeteiltes Modell. Das Modell wird dabei in Herden abgeformt. Unter Herden versteht man mit Formstoff gefüllte Gießgruben.
Dabei kann die Oberseite der Form offen bleiben. Die Zufuhr der Schmelze erfolgt über eine schmale Rinne vom Einguss aus.
Verfahrensablauf
Im Vorfeld wird das Modell in einem Modellsandbett ausgerichtet. Die Verdichtung des Formstoffes kann dabei durch Eindrücken oder Einpressen sowie Stampfen entweder von Hand oder durch Hilfsmittel wie Pressluft erfolgen. Zum anschließenden Entformen des Gussstücks werden häufig auf der Rückseite sogenannte Zieheisen eingeschraubt, die besonders bei schweren Stücken ein leichtes Entformen mit beispielsweise einem Kran ermöglichen.
Merke
Gedeckter Herdguss
Wie beim offenen Herdguss kommt auch beim gedeckten Herdguss am Ende ein Gusstück als ungeteiltes Modell heraus. Der Unterschied zwischen beiden Gussarten ist, dass die Form beim gedeckten Herdguss geschlossen ist und der Einguss über den Deckel erfolgt. Somit lässt sich auch die Oberseite des Gussstücks modellieren.
Verfahrensablauf
Im Vorfeld wird das Modell im Kasten eingeformt. Die obere Fläche wird durch einen Formkasten abgedeckt. Das Zuführen der Schmelze erfolgt dann über den Einguss.
Formstoffe
Das Mischen der Sande inklusive aller Zusätze erfolgt meistens direkt in der Gießgrube. Anschließend wird der Formstoff direkt in die Form eingeleitet.
Kastenformgießen
Bei dieser Gießart ist das Modell geteilt und besteht aus zwei Hälften. Eine der beiden Hälften und der Unterkasten werden eben befestigt. Anschließend führt man den Formstoff zu und stampft diesen fest. Danach wendet man den Unterkasten, setzt den Oberkasten auf und befestigt beide Modellhälften miteinander. Im nächsten Schritt werden Steiger-und Eingussmodelle angebracht und der Formstoff in den Oberkasten eingebracht sowie festgestampft. Danach ist es möglich Ober-und Unterkasten voneinander zu trennen und das Modell zu entnehmen. Bedarfsweise kann dann ein Kern in den Unterkasten eingelegt werden und die Steiger- und Eingussmodelle können entfernt werden.
Merke
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