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Maschinenelemente 1 - Klemmverbindungen

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Maschinenelemente 1

Klemmverbindungen

Inhaltsverzeichnis

Als vorletzte Gruppen von Verbindungen behandeln wir die Klemmverbindungen. Die Klemmkräfte in Klemmverbindungen erzeugen eine über den Umfang ungleichmäßige Flächenpressung. Aufgrund dieser Unsicherheit in der Flächenpressung und der Reibungszahl setzt man Klemmverbindungen nur dann ein, wenn relativ kleine, nicht dynamische Belastungen auftreten. 

Die Vorteile einer Klemmverbindung liegen in der kostengünstigen Herstellung und der einfachen Justierbarkeit. Als nachteilig lässt sich festhalten, dass die Qualität meistens unzureichend ist und die übertragbaren Drehmomente vergleichsweise begrenzt ausfallen. 

Merke

Klemmverbindungen eignen sich im Normalfall nicht für eine Leistungsübertragung.

In den nächsten Abbildungen siehst du je eine bildliche und schematische Darstellung einer Klemmverbindung. 

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Es handelt sich in der Darstellung um eine geteilte Nabe, die als Verbindungselement zwei Wellen miteinander verbindet. Die Klemmwirkung erfolgt hierbei über die vier vorhandenen Schrauben, die nacheinander angezogen werden und somit eine Flächenpressung erzeugen. Eine andere Gestaltungsmöglichkeit ist die geschlitzte Nabe. In dieser Variante kann auf zwei Schrauben verzichtet werden. 

Merke

Oft wird lediglich eine Schraube in Klemmverbindungen eingesetzt.

Berechnungsgrundlage

In der nächsten Abbildung ist erneut die obige Klemmverbindung dargestellt, nun aber mit den eingezeichneten Kräften.

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Die Klemmverbindung wird durch zwei angezogene Schrauben erzeugt. Die dabei enstehenden Schraubenkräfte $ F_S $ erzeugen eine Normalkraft $ F_N $ und eine Umfangskraft bzw. Reibkraft $ F_R $. Der Durchmesser der Welle beträgt $ d $.

Mit den eingezeichneten Größen kann nun das übertragbare Drehmoment bestimmt werden:

Methode

Drehmoment: $ T = F_R \cdot 2 \cdot \frac{d}{2}$ 

Aus den vorangegangenen Kurstexten wissen wir, dass man die Reibkraft $ F_R $ alternativ beschreiben kann durch:

Methode

Reibkraft: $ F_R = \mu_H \cdot F_N $ 

Gleichermaßen verfahren wir mit der Normalkraft $ F_N $:

Methode

Normalkraft: $ F_N = 2 \cdot F_S \, \, \, $ (bei zwei Schrauben)

Methode

Normalkraft (mehrere Schrauben i): $ F_N = i \cdot F_S $ 

Setzt man die Gleichungen nun von unten nach oben ineinander ein, so erhält man schließlich für das resultierende Drehmoment:

Methode

resultierendes Drehmoment: $ T = F_S \cdot i \cdot \mu_H \cdot d $