PartikelgrößenVerteilungen realer Stoffsysteme werden messtechnisch bestimmt. Zur Anwendung kommen wahrscheinlichkeitstheoretische Überlegungen und Erfahrungswerte, die zur Beschreibung von Korngrößenverteilungen genutzt werden können.
Zu Beginn liegen uns wie bereits bekannt zwei gemessene Wertepaare vor:
- $ ( q_{r,i}, x_i) $
- $ (Q_{r,i}, x_i) $
Diese werden durch moderne Messgeräte digital bespeichert. Anschließend lassen sich diese in Diagrammen darstellen und liefern die Verteilungsdichte- bzw. Verteilungssummenfunktion.
Wie viele Wertepaare gebildet werden, orientiert sich am Messverfahren oder festgelegten Vorgaben. Eine Anzahl im mittleren dreistelligen Bereich ist hierbei nicht ungewöhnlich.
Merke
Die hier gleich im Kurs thematisierten empirischen Verteilungsfunktionen beinhalten zwei Parameterwerte:
- Lageparameter: Kennzeichnet die absolute Größe des Partikelkollektivs,
- Streuungsparameter: Beschreibt den Größenbereich des Partikelkollektivs
Größen des Lageparameters sind:
- Medianwert, $ x_{50} $
- Modalwert, $ x_{mod,r} $
- gewogenes Mittel, $ \overline{x_r} $
- integraler Mittelwert. $ \overline{x^k}$ mit $ = M_{k,0} $
Größen des Streuungsparameters sind:
- Minimale und maximale Partikelgröße, $ x_{min}, x_{max} $
- Differenzbetrag aus minimaler und maximaler Partikelgröße, $ | x_{min} - x_{max}| $
- Spezielle Partikelgrößen, $ x_{90} $. $ x_{10} $
- Varianz, $ \sigma_r^2 $
Merke
Dabei gilt, dass die Beschreibung des Wertepaares der Verteilungssummenfunktion $ Q_r(x) mit Hilfe einer Verteilungsfunktion erlaubt durch Ableiten nach x aus der approximierenden Funktion die zugehörige Verteilungsdichtefunktion $ q_r(x) $ zu berechnen.
Merke
Man kann davon ausgehen, dass bestimmte Herstellungsprozesse bzw. Erzeugungsarten von Partikeln ähnliche
Partikelgrößenverteilungen zur Folge haben. Daher werden die einzelne Funktionen im Zusammenhang
mit einer bestimmten Methode zur Partikelerzeugung (z. B. dem Feinmahlen) angewendet.
Einige empirische Verteilungsfunktionen wurden auch in DIN-Normen zur Darstellung
von Korngrößenverteilungen (DIN 66141) berücksichtigt. Folgende Verteilungsfunktionen werden wir in diesem Kurs thematisieren
− die Normalverteilung
− die GGS-Verteilung
− die RRSB-Verteilung
− die LNVT-Verteilung
Alle Funktionen sind zweiparametrige Näherungen für gemessene Verteilungen. Ein Parameter beschreibt die Lage der Verteilung, der andere Parameter beschreibt die Breite der Verteilung.
Hinweis
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