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Um eine turbulente Strömung genau beschreiben zu können, zerlegen wir einfach die instationären Geschwindigkeitskomponente in einen zeitlichen Mittelwert und eine Schwankungsgröße.
Formal:
Geschwindigkeitskomponente = Zeitliche Mittelwert + Schwankungsgröße
Methode
In diesem Zusammehang gilt:
Methode
Das bedeutet:
Methode
Effektive und molekulare Schubspannungen
Die mittlere Bewegung wird durch die turbulente Schwankungsbewegung $ w' $ beeinflusst. Infolgedessen erhöht sich scheinbar der Widerstand und eine zusätzliche Schubspannung tritt auf.
Formal erklärt sich dieser Zusammenhang wie folgt:
Methode
Die Bestandteile $ \overline{\tau}_l $ und $ \overline{\tau}_t \rightarrow $ werden wie folgt berechnet:
Methode
$ \overline{\tau}_l = - \eta \frac{d\overline{w}_r}{dr} $
$ \overline{\tau}_t = - \rho \cdot w_r' \cdot w_z' $
$ \overline{\tau}_l $ beschreibt die molekulare Schubspannung.
$ \overline{\tau}_t $ erfasst die scheinbare turbulente Schubspannung, wobei $ w_r' \cdot w_z' $ als Turbulenzmodellierung zu verstehen ist.
Wir können nun zwei Fälle unterscheiden.
1. $ r = R \rightarrow $ Es wird die Strömung direkt an der Rohrwand betrachtet. Diese unterliegt der Haftbedingung:
$ \tau_w = \tau_l = - \eta \cdot \frac{d\overline{w}_r}{dr} $
2. $ r < R \rightarrow $ Es wird die Strömung nicht direkt an der Rohrwand betrachtet. Eine Beschreibung erfolgt via Näherung:
Methode
Kennzahlen: $ \overline{\tau}_w $ = effektive Schubspannung, $ \overline{\tau}_l $ = molekulare Schubspannung, $ \overline{\tau}_t $ = scheinbar turbulente Schubspannung, $ w'_r , w'_z $ = Schwankungsgrößen der Geschwindigkeit in r-Richtung und in z-Richtung.
Maximale und mittlere Geschwindigkeit
Nun wird es experimentell und unter Umständen auch ein Wenig kompliziert für dich. In Klausuren wirst du diese kausalen Gleichungen vermutlich nicht benötigen, aber der Vollständigkeit halber:
Methode
$ m = \left( \begin{array}{c} 7 \; \text{für Re} \ge 3 \cdot 10^{-6} \\ \text{m(Re) für Re} > 3 \cdot 10^{-6} \end{array} \right) $
wobei $ \overline{w}_{max} $ der maximalen Geschwindigkeit entspricht.
Mit Hilfe der maximalen Geschwindigkeit können wir auch die mittlere Geschwindigkeit bestimmen für die gilt:
Methode
Abschließend können wir mit Hilfe der mittleren Geschwindigkeit den Volumenstrom bestimmen:
Methode
Kennzahlen: $ \overline{w}_r $ = Schwankungsgröße der Geschwindigkeit in r-Richtung, $\overline{w}_{max} $ = Maximale Geschwindigkeit, $\overline{w}_m $ = mittlere Geschwindigkeit, $ \dot{V} = $ Volumenstrom, $ R $ = Radius des Rohrs, $ m $ = Exponent.
Druck und Druckabweichung
Jetzt betrachten wir noch die physikalische Größe Druck, bzw. die Druckabweichung:
Methode
Den letzten Faktor der obigen Gleichung hast du vermutlich schon als dimensionslose Widerstandszahl identifiziert. Deshalb formulieren wir unseren Gleichung um zu:
Methode
Kennzahlen: $ D $ = Rohrdurchmesser, $ l $ = Länge des Rohrstücks, $ \rho $ = Dichte des Fluids, $ \lambda $ = dimensionslose Widerstandszahl.
Fehlt an dieser Stelle nur noch eine Gleichung um $ \alpha_t (Re) $ einfach beschreiben zu können. Uns stehen sogar zwei Gleichungen zur Verfügung:
1. Ansatz nach Blasius mit $ \lambda_t (Re) = \frac{0,3164}{Re^{0,25}} $
2. Universelle Widerstandsgesetz des glatten Rohres mit $ \frac{1}{\sqrt{\lambda}} = 2,035 \cdot \log_{10} (Re \cdot \sqrt{\lambda}) -0,91 $
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