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Methodische Produktentwicklung

Wertanalyse

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In diesem Kurstext thematisieren wir die Wertanalyse und stellen Ihnen den Ablauf einer Wertanalyse im Zeitverlauf dar.

Wertanalyse

Die Wertanalyse bildet den historischen Ursprung und einen kreativen, organisierten und funktionsorientierten Ansatz des heutigen Value Managements. Die Wertanalyse wurde 1947 vom Chefeinkäufer Miles von General Electric [GE] erfunden indem er aus bekannten modernen Methoden, wie der Teamarbeit [damals noch eine Besonderheit], dem Funktionenbegriff, sowie Analyse- und Arbeitstechniken zur systematischen Ideenfindung, Elemente übernahm. 

Miles selbst formulierte die Definition für die Wertanalyse:

Merke

Hier klicken zum Ausklappen" Wertanalyse (WA) ist eine organisierte Anstrengung, die Funktionen eines Produkts mit niedrigsten Kosten zu realisieren, ohne dabei Qualität, Zuverlässigkeit und Marktfähigkeit negativ zu beeinflussen. " - Definition nach Miles. 

Unter Vorgabe von Wertezielen wird durch Ideenfindung hinsichtlich Nutzen und Aufwand ein Objekt (Produkt, oder auch Produktionsablauf) weiterentwickelt und verbessert.

Der VDI (Verein deutscher Ingenieure) unterscheidet in Bezug auf die Wertanalyse zwei Anwendungsfälle:

  1. Wertverbesserung: Das Produkt existiert bereits und soll verbessert werden. $\rightarrow $ WV 
  2. Wertgestaltung: Das Produkt existiert noch nicht und soll entwickelt werden. $ \rightarrow $ WG

Kernmerkmale der Wertanalyse:

Die nachfolgenden Punkte charakterisieren die Wertanalyse

  • Orientierung an quantifizierter Zielvorgabe
  • Funktionsorientierte Analyse und Lösungssuche auf Basis von Logik und Zufall.
  • Interdisziplinäre Gruppe, die sich nach einem Arbeitsplan ausrichtet.
  • An menschlichen Eigenarten ausgerichtetes Vorgehen.  

Ziele der Wertanalyse:

Welches Ziele mit der Wertanalyse verfolgt werden lesen Sie nachfolgend:

  • Steigerung der Produktivität,
  • Steigerung des Nutzens, sowohl für Hersteller, Kunde und alle anderen beteiligten Akteure,
  • Verbesserung der Qualität des Produkts.

Wertanalyseplan:

 

Für die richtige Vorgehensweise verwendet man den Wertanalyseplan: 

1. Projekt vorbereiten

1.1 Objekt auswählen,
1.2 Grobziel, inkl. Konditionen festlegen, sowie Untersuchungsrahmen bestimmen,
1.3 Projektorganisation (Auftraggeber, Teammitglieder, WA-Moderator,...) festlegen,
1.4 Einzelziele aus Grobzielen ableiten,
1.5 Projektablauf planen,

2. Objektsituation analysieren

2.1 Objektinformationen und Umfeldinformationen beschaffen,
2.2 Informationen zu Kosten beschaffen,
2.3 Funktionen ermitteln,
2.4 Lösungsbedingte Vorgaben ermitteln,
2.5 Funktionen Kosten zuordnen,

3. Soll-Zustand beschreiben

3.1 Informationen auswerten,
3.2 Soll-Funktionen festlegen,
3.3 Lösungsbedingte Vorgaben festlegen,
3.4 Kostenziele den Soll-Funktionen zuordnen,

4. Lösungsideen entwickeln

4.1 Bestehende Ideen sammeln,
4.2 Neue Ideen entwickeln,

5. Lösungen festlegen

5.1 Festlegen von Bewertungskriterien,
5.2 Bewerten von Lösungsideen,
5.3 Lösungsideen in Lösungsansätze umwandeln und visualisieren,
5.4 Bewerten der Lösungsansätze,
5.5 Lösungen ausarbeiten,
5.6 Bewerten von Lösungen,
5.7 Entscheidungsvorlage erstellen,
5.8 Entscheidungen treffen.

6. Lösungsideen verwirklichen

6.1 Detailplanung der Realisierung,
6.2 Realisierung beginnen,
6.3 Überwachung der Realisierung,
6.4 Projekt abschließen.

Merke

Hier klicken zum AusklappenIm Normalfall erfolgt eine Wertanalyse nach diesem Schema mit 6 Grundschritten und ihren Unterpunkten. In welchem Umfang ein Punkt behandelt wird, kann von Projekt zu Projekt stark variieren. 

Beispiel: Wertanalyseplan - Rasenmäher