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Bei der ABC-Analyse werden die Produkte entsprechend dem Verbrauchswert pro Periode in A-,B- oder C- Teile unterschieden. Dabei haben A-Teile einen hohen, B-Teile einen mittleren und C-Teile einen niedrigen Verbrauchswert. Häufig ergibt sich bei der ABC-Analyse, dass eine relativ kleine Anzahl der A-Teile einen hohen Anteil am Verbrauchswert ausmachen (20:80 Regel) und damit für mögliche Kapitalbindung im Lager verantwortlich sind. Die 20:80 Regel besagt, dass 20 Prozent der A-Teile in etwa 80 Prozent des Verbrauchswertes aller Produkte ausmachen.
Die Unterscheidung ist deshalb sinnvoll, weil das Unternehmen darüber entscheiden muss, welche Dispositionsverfahren angewendet werden sollen. A-Teile werden genauer kontrolliert als B- und C-Teile, weshalb man für A-Teile plangesteuerte und für B- und C-Artikel verbrauchsgesteuerte Dispositionsverfahren anwendet.
Anhand des folgenden vereinfachten Beispiels soll die ABC-Analyse erläutert werden.
Beispiel: ABC-Analyse
Beispiel
In der nachfolgenden Tabelle sind die Produkte angegeben, die innerhalb eines Unternehmens verbraucht werden. Zusätzlich dazu erhält die Tabelle den Jahresbedarf der Produkte sowie den Preis pro Menge.
Produkt | Bedarf pro Periode (Jahr) | Preis pro Menge (€) |
Schrauben | 47.785 | 2,50 |
Kohle | 2.800 | 60,00 |
Maschinenersatzteile | 1.200 | 150,00 |
Verpackungsmaterial | 73.550 | 0,90 |
Welche Produkte stellen A-Teile, B-Teile sowie C-Teile dar?
Jahresverbrauch der Produkte
Als erstes wird der wertmäßige Jahresverbrauch der Produkte (Bedarf * Menge) berechnet:
Produkt | Bedarf pro Periode (Jahr) | Preis pro Menge (€) | wertmäßige Jahresverbrauch (€) |
1 | 47.785 | 2,50 | 119.462,50 |
2 | 2.800 | 60,00 | 168.000 |
3 | 1.200 | 150,00 | 180.000 |
4 | 73.550 | 0,90 | 66.195 |
Danach wird die Tabelle absteigend nach dem wertmäßigen Jahresverbrauch sortiert und der prozentuale wertmäßige Jahresverbrauch pro Produkt bestimmt:
Produkt | Bedarf pro Periode (Jahr) | Preis pro Menge (€) | wertmäßiger Jahresverbrauch (€) | wertmäßiger Jahresverbrauch (%) |
3 | 1.200 | 150,00 | 180.000 | 33,73 |
2 | 2.800 | 60,00 | 168.000 | 31,48 |
1 | 47.785 | 2,50 | 119.462,50 | 22,39 |
4 | 73.550 | 0,90 | 66.195 | 12,40 |
Summe | 125.335 | 533.657,50 | 100 |
Prozentualer Periodenbedarf
Als nächstes berechnet man den prozentualen Bedarf pro Periode der Produkte:
Produkt | Bedarf pro Periode | Bedarf pro Periode (%) |
3 | 1.200 | 0,96 |
2 | 2.800 | 2,23 |
1 | 47.785 | 38,13 |
4 | 73.550 | 58,68 |
Summe | 125.335 | 100 |
Man kann nun die Einteilung in ABC-Teile vornehmen und herausfinden, welchen Jahresverbrauch diese Teile verursachen.
Die Einteilung in A-, B- oder C-Teile richtet sich nach dem prozentualen wertmäßigen Jahresverbrauch. Wie genau die Einteilung erfolgt ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. In diesem Beispiel wird die Einteilung wie folgt vorgenommen:
Prozentualer wertmäßiger Verbrauch | Klassifizierung |
65 % | A-Teile |
25 % | B-Teile |
10 % | C-Teile |
Klassifizierung
In diesem Beispiel sieht die Klassifizierung also folgendermaßen aus:
Produkt | wertmäßiger Jahresverbauch (%) | Kumulierter wertmäßiger Jahresverbrauch | Klassifizierung |
3 | 33,73 | 33,73 | A-Teile |
2 | 31,48 | 65,21 | |
1 | 22,39 | 87,60 | B-Teile |
4 | 12,40 | 100 | C-Teile |
Summe | 100 |
Es ist nun möglich eine Aussage darüber zu treffen, wie hoch der Bedarf an A-, B- und C-Teilen ist und welchen Jahresverbrauch diese ausmachen:
Klasse | Bedarf pro Periode (%) | Jahresverbrauch (%) |
A | 3,19 | 65,21 |
B | 38,13 | 22,39 |
C | 58,68 | 12,40 |
Beurteilung der Ergebnisse
Das bedeutet also, dass die A-Teile insgesamt 65,21 % an dem gesamten Jahresverbrauch ausmachen, allerdings nur 3,19 % am gesamten Bedarf. Für diese Produkte (2,3) sollte eine plangesteuerte Materialbedarfsplanung durchgeführt werden, da diese Teile einen sehr hohen Verbrauchswert ausmachen und sich daher nicht für die Lagerhaltung eignen. Der Bedarf für diese Produkte sollte demnach möglichst exakt geplant werden (anhand von Zukunftswerten), damit eine Kapitalbindung im Lager verhindert werden kann. Hingegen ist es bei den C- Teilen ausreichend eine verbrauchsgesteuerte Materialbedarfsplanung (anhand von Vergangenheitswerten) durchzuführen, da diese einen geringen Verbrauchswert aufweisen und damit auch auf Lager produziert werden können. Für die B-Teile muss ein Mittelweg zwischen plangesteuerter und verbrauchsgesteuerter Disposition gefunden werden (weniger Aufwand als bei den A-Teilen).
Merke
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