Eine weitere Erscheinungsform im Rahmen der Teilcheneinlagerung zur Festigkeitssteigerung ist das Schneiden von Teilchen unter Paarbildung.
Besteht ein Dispersoid, also die Teilchen, die bereits beim Diffusionsglühen ausgeschieden werden,
1. aus Teilchen die kohärent, spannungsfrei sowie geordnet sind und
2. läuft der Schervorgang unter Bildung von Versetzungspaaren ab,
so ist es möglich auch größere Teilchen zu schneiden.
Wird nun eine Antiphasengrenze im geordneten Teilchen durch eine Versetzung erzeugt, so beseitigt eine zweite Versetzung diese wieder. Infolgedessen versucht die zwischen den Versetzungen verbliebene Antiphasengrenze die beiden Versetzungen zusammenzuziehen. Die dabei auftretenden Abstoßungskräfte wirken diesem Vorgang entgegen. Da beide Kräfte betragsmäßig ungefähr gleich sind, lassen sie sich kompensieren. Für ein weiteres Durchschneiden muss die Schubspannung nur ein wenig gesteigert werden um die Kraft der Antiphasengrenze zu überwinden.
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